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Streunende Vierbeiner Kommt die Chip-Pflicht für Katzen?

Der Bundesrat empfiehlt den Vorstoss, welcher im Nationalrat diskutiert wird, zur Annahme. Die Ratsrechte übt Kritik.

Der Nationalrat diskutiert am Dienstag über eine Chip-Pflicht für Katzen. Der Bundesrat und die Motionärin wollen so das Tierleid vermindern und Katzenhalterinnen und -halter in der Schweiz stärker in die Verantwortung nehmen. Die Ratsrechte fürchtet hingegen unnnötige Bürokratie.

Tierschützerin: Diese Probleme würden mit Chip-Pflicht behoben

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Die Präsidentin des Tierschutzvereins «Katzenfreunde Schweiz», Manuela Gutermann, zeigt sich erfreut über die Pläne des Parlaments zur Chip-Pflicht: «Wir Tierschützer sind froh. Wir warten seit Jahren darauf.» Mit der Pflicht würden sehr viele Probleme behoben, so Gutermann und erklärt: «Wenn Katzen angefahren werden,wenn Vierbeiner entlaufen sind oder bei Todesfällen ausserhalb des Zuhauses, könnten die Besitzerinnen und Besitzer mittels Chip eruiert und informiert werden.»

In der Schweiz gibt es je nach Schätzung eineinhalb bis zwei Millionen Katzen. Und längst nicht alle haben eine Besitzerin oder einen Besitzer. Grüne-Nationalrätin Meret Schneider, welche den Vorstoss eingereicht hat, sagt, es gebe immer mehr streunende Katzen in der Schweiz. «Katzen, die entlaufen sind oder ausgesetzt wurden, vermehren sich natürlich. Dadurch steigt zum einen das Tierleid der Katzen, denn verwilderte Katzen leiden oft unter Hunger und Krankheiten, magern ab und vermehren sich dennoch weiter.»

Der Bundesrat empfiehlt den Vorstoss zur Annahme

Zum anderen seien die Katzen auch für die Vögel ein Problem. Da würde eine Chip-Pflicht helfen, sagt Schneider. Entlaufene und ausgesetzte Katzen könnten so besser einem Besitzer zugeordnet werden. Es gäbe folglich weniger Streunerkatzen und Katzenhalterinnen könnten einfacher nach ihrem Vierbeiner suchen. «Wenn die Katze entlaufen ist, können Besitzerinnen und Besitzer auf der entsprechenden App den Verlust melden und werden dann kontaktiert, wenn die Katze gefunden wird.» Der Bundesrat empfiehlt den Vorstoss zur Annahme. In der Vergangenheit hat er sich noch gegen eine Registrierungspflicht von Katzen ausgesprochen.

Im Nationalrat kommt die Forderung nicht bei allen gut an. SVP-Nationalrat Ernst Wandfluh sagt, die Pflicht würde in erster Linie zusätzlichen Aufwand für Bund und Kantone bedeuten. «Das braucht zusätzliche Stellen. Freiwillig ist es für Katzenbesitzer möglich, ihre Katzen registrieren lassen zu können. Deshalb ist es aus unserer Sicht nicht nötig, dass wir hier neue Vorschriften einführen.» Wandfluh befürchtet, dass der Aufwand am Schluss grösser wäre als der Nutzen.

Entscheid über Chip-Pflicht fällt am Dienstag

Ob Katzenbesitzerinnen und -besitzer künftig dazu verpflichtet werden sollen, ihren Katzen einen Chip einsetzen zu lassen, entscheidet am Dienstag der Nationalrat. Stimmt dieser der Forderung zu, muss sich noch der Ständerat mit der Frage befassen.

Heute Morgen, 06.05.2025, 06:00 Uhr ; 

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