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Suche nach neuem Standort Verlegt die Rega die Jet-Basis von Zürich nach Bern?

Die Rega muss den Flughafen Zürich verlassen und sucht neue Standorte. Der Flughafen Bern-Belp könnte zur neuen Jet-Basis werden. Das würde rund 100 Arbeitsplätze bringen.

Wieso muss die Rega weg? Die Rega muss ihren Hauptsitz am Flughafen Zürich bis spätestens Ende 2030 räumen. Dies, weil ihre derzeitigen Hangars einem neuen Rollweg im Weg stehen. Ausserdem braucht die Rega mehr Platz. Für die Helikopter will sie eine neue Basis in Kägiswil OW errichten. Die Jets können dort aber nicht untergebracht werden. Deshalb sucht die Rettungsflugwacht für sie einen anderen Standort.

Welche neuen Jet-Standorte sind möglich? Eine Möglichkeit wäre, die Jets auf einer anderen Parzelle des Flughafens Zürich zu stationieren. Der Platz dort ist aber beschränkt. Deshalb prüft die Rega nun auch eine Verlegung der Jet-Basis an den Flughafen Bern-Belp. Rega-Mediensprecher Adrian Schindler bestätigt einen Bericht der Tamedia-Zeitungen. «Es gab erste Kontakte mit dem Flughafen Bern-Belp.» Weiter ins Detail will er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht gehen.

Luftaufnahme einer Landebahn auf einem ländlichen Flughafen.
Legende: Im westlichen Teil des Flughafens Bern-Belp (im Bild links von der Piste) gäbe es genügend Platz für eine neue Rega-Basis. KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Was spricht für Bern? Auf dem Flughafen Bern hätte es genügend Platz für die neue Jet-Basis. Die Rega benötigt einen grossen Hangar für ihre drei Flugzeuge, sowie Platz für rund 100 Mitarbeitende – zum Beispiel Piloten, ärztliches Personal oder Büroangestellte. «Wir haben im Westen des Flughafens ein Areal, auf dem der Bau von neuen Hangars bereits bewilligt ist», sagt Urs Ryf, der CEO des Flughafens gegenüber SRF.
Die Rega kommentiert Vor- und Nachteile der möglichen Standorte nicht. Es liegt aber auf der Hand, dass auch der Betrieb in Belp einfacher geregelt werden könnte, weil es weniger anderen Flugverkehr gibt als in Zürich.

Rega-Flüge wären sicher sinnvoller als andere, die wir in Belp haben.
Autor: Beat Kohler Grossrat (Grüne)

Was sagt die Politik? Christoph Zimmerli ist FDP-Grossrat und Präsident der Interessensgemeinschaft Berner Flugverkehr. Und er würde die Rega in Belp mit offenen Armen empfangen: «Die Berner Wirtschaft musste zuletzt genügend schlechte Nachrichten verkraften», sagt Zimmerli. Da wären die hoch qualifizierten Arbeitsplätze der Rega – Piloten, Ärztinnen, Einsatzleitende – sehr willkommen.
Auch beim Grünen Berner Grossrat Beat Kohler kommen die Rega-Pläne gut an: «Diese Flüge wären sicher sinnvoller als andere, die wir in Belp haben.» Die Lärmbelastung müsse man aber sicher im Auge behalten.

Wie viel mehr Lärm gäbe es? Flughafen-CEO Urs Ryf sagt: «Wir haben ein Kontingent von bis zu 75'000 Flugbewegungen pro Jahr. Ausgeschöpft werden davon erst 45'000.» Auch mit den rund 1000 zusätzlichen Flügen der Rega wäre man noch weit unter der zulässigen Limite.
Vereinzelt könnten Flugzeuge der Rega in der Nacht fliegen. Laut Sprecher Adrian Schindler wären solche aber sehr selten: «Die Flüge der Rega-Jets lassen sich viel einfacher planen als Notfall-Einsätze der Helikopter.» Starts und Landungen würden tagsüber geplant – ausser ausnahmsweise und in dringenden Fällen.

Roter Rettungshubschrauber und Flugzeug vor Hangar.
Legende: Bis Ende 2030 muss die Rega ihre Basis in Zürich räumen. REGA

Wie geht es nun weiter? Den definitiven Entscheid, wo die neue Jet-Basis entstehen soll, fällen die Geschäftsleitung und der Stiftungsrat der Rega. Wann ein Entscheid gefällt wird, gibt das Unternehmen nicht bekannt. Allzu lange dürfte es aber nicht mehr dauern. Bis Ende 2030 muss der Umzug vollzogen sein, um dem neuen Rollweg am Flughafen Zürich Platz zu machen. Bis dann müssten die neuen Hangars und Büroflächen am künftigen Standort bereit sein.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 24.09.2025, 12:03 Uhr ; 

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