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Tote Kuh nach Wolfsangriff Wölfe reissen siebenjährige Mutterkuh im Kanton Graubünden

  • Mehrere Wölfe haben in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Mutterkuh angegriffen und getötet.
  • Der Vorfall ereignete sich auf der Alp Nurdagn am Schamserberg im Kanton Graubünden.
  • Laut den Bündner Behörden handelt es sich um den ersten Fall im Kanton, bei dem ein ausgewachsenes Nutztier aus einer Rinderfamilie von einem oder mehreren Wölfen getötet wurde.
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Aus dem Archiv: Positionspapier soll Umgang mit Wolf regeln
aus Rendez-vous vom 06.07.2022. Bild: Keystone
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«Eine absolut neue Dimension» – so bezeichnet der Amtsleiter für Jagd und Fischerei, Adrian Arquint, die Tötung der ausgewachsenen Mutterkuh gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Fundort des toten Nutztieres lag im Streifgebiet des sogenannten Beverin-Rudels. Alppersonal habe beobachtet, dass etwa drei Wölfe die Mutterkuh stark «genutzt» hätten, sagte Arquint weiter.

Die siebenjährige Kuh befand sich nach Angaben der Behörden zusammen mit weiteren Artgenossen innerhalb eines eingezäunten Areals. Dieser Zaun gelte aber nicht als Herdenschutzmassnahme. Bei grösseren Nutztieren seien keine solchen Vorkehrungen mehr vorgesehen, sagte der Amtsleiter.

Beverin-Rudel verhält sich problematisch

Der Vorfall besorgt den Kantonsvertreter. Die Wölfe des Beverin-Rudels würden sich bereits seit mehreren Jahren «sehr problematisch» verhalten. 2020 riss das Rudel einen Esel. Die Raubtiere seien geübt darin, Herdenschutzmassnahmen zu umgehen, sagte Arquint weiter. Einen Antrag, das Vatertier des Rudels abzuschiessen, wies der Bund jedoch ab.

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Aus dem Archiv: Kein Abschuss von Wölfen des Beverinrudels
aus Regionaljournal Ostschweiz vom 06.01.2021. Bild: Keystone
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Die Wildhüter wollen die Tiere nun vertreiben. Dafür soll am Rissort ein Wolf des Beverin-Rudels narkotisiert und mit einem GPS-Sender ausgerüstet werden. Mit dem Peilsender wollen die Behörden mehr Informationen über das Raumverhalten der Tiere sammeln. Ausserdem würde eine solche Aktion die Raubtiere «vergrämen».

Regulationsschüsse noch nicht möglich

Im Streifgebiet dieses Wolfsrudels sei die vom Bund für sogenannte Regulationsabschüsse vorgegebene Schwelle der Anzahl gerissener Nutztiere erreicht worden. Auch bereits vor dem Vorfall auf der Alp Nurdagn, hiess es in der Mitteilung weiter.

Solche Abschüsse seien aber derzeit erst möglich, wenn der Umfang des Nachwuchses im Rudel bestätigt werden könne. Dies könne noch bis Ende Juli, spätestens Anfang September dauern, sagte Arquint. Dann werde voraussichtlich die Hälfte der Jungtiere abgeschossen.

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Aus dem Archiv: Regulierung des Beverinrudels abgeschlossen
aus Regionaljournal Graubünden vom 08.12.2021. Bild: Amt für Jagd und Fischerei GR
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SRF 4 News, 09.07.2022, 23:30 Uhr;

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