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Lugano-Konferenz: Reaktion der Einheimischen
Aus HeuteMorgen vom 04.07.2022. Bild: Keystone
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Treffen in Lugano Leiser Stolz: Tessins Grundgefühl zur Ukraine-Konferenz

Von Aufregung weit entfernt: Die Wiederaufbau-Konferenz in Lugano wird im Tessin vor allem als symbolischer Akt verstanden.

In Lugano startet heute die zweitägige Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz. Angemeldet haben sich 38 Staaten, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Vertreterinnen und Vertreter von 14 internationalen Organisationen und vor allem eine grosse ukrainische Delegation, inklusive Premierminister Denys Shmyhal. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wird virtuell an der Konferenz teilnehmen. Dass er nicht ins Tessin kommt, erstaunt kaum. Die Tessinerinnen blicken eher nüchtern auf diese Konferenz.

Vor allem die Kontrollflüge der Armee und die Militärboote, die nahe dem Kongresszentrum am See liegen, haben die letzten Tage Hinweise auf die Vorbereitungsarbeiten für dieses Grossevent für die kleine Stadt Lugano geliefert. Rund um das Kongresszentrum ist die sogenannte rote Zone. Dort dürfen nur autorisierte Personen hinein. In der Nähe sind auch einige Strassen gesperrt. Vor allem deshalb laufen auf der eigens eingerichteten Helpline bei der Tessiner Kantonspolizei die Telefone heiss.

Das Sicherheitsdispositiv von Lugano
Legende: Das Sicherheitsdispositiv von Lugano Rot: Gesperrte Zone | Orange: Sicherheitszone | Blau: Zone mit Zugangskontrolle SRF

Polizeisprecher Renato Pizolli erklärt, dass es Luganesi seien, die anrufen, weil sie wissen wollen, ob sie einkaufen oder zum Arzt gehen können. Da es in dieser roten Zone aber keine Geschäfte gibt, kann der Alltag der Bürgerinnen normal stattfinden. Es empfiehlt sich einfach, aufs Auto zu verzichten.

Konferenz als Chance und Herausforderung

So erstaunt es auch nicht, dass diese Konferenz bei nur ganz wenigen für Ärger sorgt. In diesem Fall sind es vor allem die Bedenken, dass es einem neutralen Land wie der Schweiz nicht zusteht, eine solche Konferenz durchzuführen. Die Tessinerinnen und Tessiner freuen sich grundsätzlich darauf, Gastgeber zu sein. Ihre Gastfreundschaft in dieser humanitären Krise haben sie bereits mit der Aufnahme von verhältnismässig vielen ukrainischen Flüchtlingen unter Beweis gestellt. Das offizielle Tessin spricht über diese Konferenz als Chance und Herausforderung.

Herausgefordert sein werden vor allem die Tessiner Sicherheitskräfte. Doch erhalten sie Unterstützung der Armee und auch von Polizeikorps aus anderen Kantonen. Externe Spezialisten werden vor allem auch für den Personenschutz vor Ort zuständig sein, hatte Polizei-Kommandant Matteo Cocchi kürzlich betont – eine indirekte Antwort auf die vielfach gestellte Frage, ob die Tessiner für eine solch grosse Aufgabe gerüstet seien.

Diese Konferenz soll Hoffnung machen, dass der Krieg aufhört, sie ist meiner Meinung nach eine Geste für den Frieden.
Autor: Michele Foletti Bürgermeister von Lugano

Lugano will diese Konferenz als Chance nützen, sich der Weltöffentlichkeit als offene Stadt zu präsentieren. Dazu werden die vielen Journalistinnen und Journalisten vor Ort dienen – vorausgesetzt natürlich, es läuft alles nach Plan. Gehe etwas schief, werde man nur darüber sprechen, gibt Michele Foletti, Bürgermeister von Lugano, zu bedenken.

Er sagt: «Diese Konferenz soll Hoffnung machen, dass der Krieg aufhört, sie ist meiner Meinung nach eine Geste für den Frieden.» Die Ukraine-Konferenz hat aus Tessiner Sicht grossen symbolischen Wert. Dass die Konferenz hier stattfindet, erfüllt viele mit leisem Stolz und wird nicht als Aufreger wahrgenommen.

HeuiteMorgen, 04.07.2022, 06:00 Uhr

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