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Schoggi-Eili dürfen nicht ins Hallenstadion
Aus Espresso vom 23.03.2018. Bild: Keystone
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Überstrenge Eingangskontrolle Schoggi-Eili dürfen nicht ins Hallenstadion

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eingangskontrollen vor Konzerten nehmen teilweise absurde Ausmasse an.
  • Lange Warteschlangen vor dem Kelly-Family-Konzert im Zürcher Hallenstadion. Es gelten scharfe Sicherheitsvorschriften.
  • Dass aber die Schoggi-Eili einer «Espresso»-Hörerin konfisziert werden, lässt doch ein gewisses Augenmass vermissen.
  • Und in diesem Fall spielt auch nicht der Sicherheitsaspekt eine Rolle. Es ist viel mehr eine reine Verkaufsstrategie der Konzerthalle. Zum Ärger der Besucher.

Die «Espresso»-Hörerin kennt die rigorosen Sicherheitsvorschriften, denn sie ist häufig an Grossveranstaltungen zu Gast. Die Vorschriften sind nach den Anschlägen in Paris und Manchester strenger geworden. In Zürich seien die Eingangskontrollen aber eindeutig am strengsten, sagt sie gegenüber dem Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1.

Was sie nun bereits zwei Mal an Veranstaltungen in Zürich erlebt hat, hinterlässt bei ihr nur noch Kopfschütteln: «Wem nützen solche Kontrollen?» Ihr wurden im Zürcher Hallenstadion sechs Schoggi-Eili abgenommen und entsorgt. Im Volkshaus waren es zwei Schoggistengeli.

Da könnte sich einer mit einem Sprengstoffgürtel reinschmuggeln, meine Schoggi-Eili werden aber herausgefischt und entsorgt. Das ist doch absurd!
Autor: Konzertbesucherin

Sicherheits-und Verkaufskonzept

Bei der Kontrolle von Handtaschen und Rucksäcken geht es einerseits darum, verbotene Gegenstände zu finden. Hier steht die Sicherheit im Vordergrund. Jedes Konzerthaus hat aber auch sein Verkaufskonzept für Esswaren und Getränke. Aus diesem Grund werden den Besuchern eben auch Lebensmittel abgenommen und sofort entsorgt.

«Wir erklärten den Sicherheitsleuten sogar, dass wir die Schokolade gar nicht während des Konzerts essen wollten, sondern erst auf der Heimreise nach Bern im Zug. Das nützte nichts, sie hatten gar kein Gehör dafür», berichtet die Konzertbesucherin. Absurderweise hätten die Sicherheitsleute aber ihren Kollegen in der dicken Winterjacke überhaupt nicht kontrolliert: «Da könnte sich einer mit einem Sprengstoffgürtel reinschmuggeln, meine Schoggi-Eili werden aber aus der Bauchtasche gefischt und entsorgt. Das ist doch absurd!»

«Augenmass zu halten ist nicht immer einfach»

Felix Frei ist Direktor der Hallenstadion AG und Präsident des Branchenverbandes der Arenen und Stadien. Gerade im Hallenstadion, der grössten Halle in der Schweiz, sei das Sicherheitspersonal unter Druck: «Innert zwei Stunden wollen 15'000 Leute diese Kontrollen passieren. Wir versuchen, unsere Leute immer wieder auf die verschiedenen Events einzustellen. Natürlich gilt bei einem Hardrock-Konzert ein anderes Augenmass als bei einem Familienevent.»

Und es sei nicht auszuschliessen, dass auch mal dieses Augenmass verloren gehe. Im Übrigen gelte in den Hausregeln des Hallenstadions: Keine Drogen und keine Lebensmittel.

Zürich am strengsten

Der Eindruck, dass bei Zürcher Veranstaltungen besonders strenge Eingangskontrollen gelten, stimme, sagt Felix Frei: «Das hat damit zu tun, dass die meisten Events mit den grössten Besucherzahlen in Zürich stattfinden.» Komme dazu, dass gerade US-amerikanische Stars noch zusätzliche Sicherheits-Auflagen zur Bedingung machten.

Eine Zeitlang seien dann gerade die Auflagen für Taschen und Rucksäcke sehr unterschiedlich gewesen. «Am einen Ort waren Taschen bis Grösse A4 erlaubt, am anderen Ort nur A5 und wieder an einem anderen Ort waren gar keine Taschen erlaubt, weil dies vom Künstler so gewünscht wurde.»

Mit einer Empfehlung des Branchenverbandes habe man nun versucht, eine allgemeine Weisung herauszugeben für die ganze Schweiz, und nun habe sich eigentlich überall die Grösse A4 für Taschen etabliert.

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