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Umfrage zu den Abstimmungen Die Ergebnisse auf einen Blick – Ja-Mehrheiten für alle Vorlagen

Trotz Vorsprung des Ja-Lagers ist bei den beiden Initiativen «Fair-Food» und «Ernährungssouveränität» noch alles offen.

Die Meinungen sind noch nicht alle gemacht. Aber aus der ersten SRG-Umfrage lassen sich erste Trends zu den Abstimmungsvorlagen vom 23. September ablesen.

Deutliche Mehrheit für Fair-Food-Initiative

Das Ja-Lager zieht mit einem komfortablen Vorsprung in die heisse Phase des Abstimmungskampfes. 78 Prozent der Befragten stehen zurzeit hinter der Vorlage, 20 Prozent lehnen sie ab. Nur 2 Prozent sind noch unschlüssig.

Am deutlichsten sprechen sich die Wähler der Grünen für die Vorlage aus. Bis ins rechte Lager hinein ist die Zustimmungsbereitschaft hoch. Die Meinungsbildung ist aber noch wenig fortgeschritten. Ob die Ja-Seite ihren Vorsprung bis zum Abstimmungstermin retten kann, ist offen.

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75 Prozent befürworten die Initiative Ernährungssouveränität

Die Vorlage ist mit viel Sympathie gestartet. 75 Prozent der Befragten wollen ein Ja in die Urne legen, 22 Prozent ein Nein. Lediglich 3 Prozent haben sich noch keine Meinung gebildet.

Am deutlichsten sprechen sich die Wähler der Grünen für die Vorlage aus. Aber auch Support von rechts erhält die Initiative. Zurzeit sagen 78 Prozent der SVP-Sympathisanten Ja. Die Meinungen sind aber noch kaum gefestigt. Entscheidend bleibt, welche Kampagne im Abstimmungskampf besser überzeugen kann.

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Gegenentwurf zur Velo-Initiative hat gute Chancen

Eine Mehrheit von 64 Prozent spricht sich für die Verankerung der Velo-Wege in der Verfassung aus. 26 Prozent sind dagegen und noch 10 Prozent sind unentschlossen.

Nur die SVP ist mit der Vorlage kritisch: Zu Beginn des Abstimmungskampfes ist nur eine knappe Mehrheit der SVP-Anhängerschaft für den Gegenentwurf zur Velo-Initiative. Ohne neue Akzente der Opposition dürfte damit die Meinungsbildung eher noch in Richtung Ja bis zum Abstimmungstermin tendieren, hält das Forschungsinstitut gfs.bern fest.

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Tiefe Beteiligung

Anfang August sagten 40 Prozent der Befragten, dass sie bestimmt an den Entscheidungen vom 23. September 2018 teilnehmen wollen. Gemessen am Durchschnitt der letzten Jahre ist das eine eher tiefe Teilnahmeabsicht. Gemäss gfs.bern liegt dies daran, dass wegen der Sommerferien die Kampagnen noch kaum Schwung angenommen haben und auch der Informationsstand noch vergleichsweise tief ist.

So befragt das Institut gfs.bern

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Die Umfrage wurde im Auftrag der SRG SSR vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 30. Juli und 10. August 2018 durchgeführt. Befragt wurden 1200 stimmberechtigte Personen mit Wohnsitz in der Schweiz: 700 Personen aus der Deutschschweiz, 300 aus der Romandie und 200 aus der italienischsprachigen Schweiz.

Die Stichprobe ist sprachregional gewichtet und repräsentativ für die Schweizer Stimmberechtigten. Der statistische Fehler bei der gesamten Stichprobengrösse beträgt ± 2,9 Prozentpunkte.

Bei 1200 Befragten und einem Befragungsergebnis von 50 Prozent liegt der effektive Wert mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 47,1 und 52,9 Prozent. Dabei sind kleinere Abweichungen wahrscheinlicher, grössere unwahrscheinlicher.

Wie wird gefragt?

Alle Interviews wurden telefonisch durchgeführt, mehrheitlich per Festnetz, aber auch per Handy. Die befragten Stimmberechtigten hatten jeweils fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: «bestimmt dafür», «eher dafür», «weiss nicht/keine Antwort», «bestimmt dagegen» und «eher dagegen».

Für eine vereinfachte Darstellung im Artikel wurden in den meisten Fällen die Antworten «bestimmt dafür» und «eher dafür» zusammengezählt – entsprechend wurde auch mit den Antworten «bestimmt dagegen» und «eher dagegen» verfahren.

Konkret wurde etwa gefragt: «Ganz unabhängig davon, wie sicher Sie sind, dass Sie an dieser Volksabstimmung teilnehmen würden: Wenn morgen schon über die Vorlage abgestimmt würde, wären Sie dann bestimmt dafür, eher dafür, eher dagegen oder bestimmt dagegen?»

Umfragen sind Momentaufnahmen

Das Forschungsinstitut gfs.bern führt zwei Umfragen zur Abstimmung vom 23. September 2018 durch. Die erste Umfrage, wie sie jetzt vorliegt, ist eine Momentaufnahme und widerspiegelt die gegenwärtige Situation, wie die Autoren betonen: Die Ergebnisse seien kein vorweg genommenes Abstimmungsergebnis; sie geben den Stand der Meinungsbildung nach Eröffnung des Abstimmungskampfes wieder. Erst nach Vorliegen der zweiten Befragung sind allenfalls Aussagen über den Trend möglich.

Detaillierte Informationen zur Befragungsart und den Interpretationen der Ergebnisse finden Sie auf der Site des Instituts gfs.bern .

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