- Die Gruppe «Extinction Rebellion» hat am Dienstag zum zweiten Mal in Folge Strassen in der Zürcher Innenstadt blockiert.
- Es waren weniger Aktivisten als am Montag beteiligt, die Räumung der Strasse gestaltete sich für die Stadtpolizei Zürich aber aufwendig.
- Unter anderem waren die Rudolf-Brun-Brücke, die Uraniastrasse und die Sihlstrasse gemäss Polizeiangaben stellenweise nicht befahrbar.
Auf der Uraniastrasse hatten die Klima-Aktivisten kurz nach Mittag eine Holz- und Bambuskonstruktion aufgestellt. Zwei Demonstrantinnen hängten sich in ein paar Metern Höhe in Hängematten liegend an dieses Gerüst. Sie mussten von spezialisierten Höhenrettern von Schutz & Rettung Zürich gesichert und vorsichtig heruntergeholt werden, was bis halb drei Uhr dauerte.
Die gleichzeitig erfolgte Blockade der Rudolf-Brun-Brücke in unmittelbarer Nähe war dagegen rasch beendet: Die Stadtpolizei trug die Aktivisten, die sich auf die Brücke gesetzt oder gelegt hatten, einzeln weg. Da deutlich weniger Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort waren als am Montag, als die Strassen bis 17 Uhr gesperrt blieben, konnte die Brücke vor 14 Uhr wieder freigegeben werden.
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15 Personen auf der Polizeiwache
Während ihrer Blockade skandierten die Teilnehmenden unter anderem: «Klima schützen ist kein Verbrechen.» Die Polizei schrieb auf Twitter demgegenüber von einer «unbewilligten Veranstaltung» und nahm Personenkontrollen, Wegweisungen und Verzeigungen vor. Gesamthaft wurden 15 Personen für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht, wie die Stadtpolizei am Nachmittag mitteilte.
Über das weitere Vorgehen werde die zuständige Staatsanwaltschaft Zürich entscheiden. Die Auswirkungen auf den Verkehr blieben gemäss Stadtpolizei gering.
Tägliche Blockaden angekündigt
Bereits am Montagmittag hatten sich Mitglieder von «Extinction Rebellion» auf die Uraniastrasse gesetzt. Sie wollen mit dem Lahmlegen des Verkehrs den Bundesrat dazu bringen, die Klimakrise anzuerkennen und sofort Massnahmen zu ergreifen. Die Stadtpolizei nahm am Montag 134 Personen – je 67 Frauen und Männer – fest. 43 befinden sich noch in Haft; sie wurden der Staatsanwaltschaft übergeben. Die übrigen wurden mit einer Wegweisung für 24 Stunden belegt und aus der Polizeihaft entlassen.
Von den 43 Verhafteten, die sich wohl auf ein Strafverfahren wegen Nötigung gefasst machen müssen, sind 85 Prozent aus der Westschweiz. Abgesehen von wenigen Ausnahmen sind alle Schweizerinnen und Schweizer.
Die Gruppe «Extinction Rebellion» hatte ihre Aktionen im Vorfeld angekündigt und erklärt, diese während mehrerer Tage jeweils um 12 Uhr durchführen zu wollen, bis die Politik reagiere.