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Erweiterung von Cargo sous terrain in Region Bern ist möglich
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 08.04.2024. Bild: Keystone/Christian Beutler
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Unterirdische Güterbahn Cargo Sous Terrain: Die Strecken sind in der Region Bern geplant

Die Güterbahn bis in die Region Bern und das Oberland zu verlängern, ist machbar. Aber es gibt Stolpersteine.

Das ist das Projekt: Es soll die Verkehrsprobleme der Zukunft lösen und Lastwagenflut eindämmen: Mit Cargo Sous Terrain (CST) sollen Güter in 20 bis 40 Meter Tiefe mit automatisierten Wagen quer durch die Schweiz transportiert werden. Entlang der Tunnelstrecke gibt es Verladestationen, sogenannte Hubs. Die erste Teilstrecke ist zwischen Härkingen (SO) und Zürich geplant und soll 2031 den Betrieb aufnehmen. Bis 2045 soll das Netz auf 500 Kilometer ausgeweitet werden – zwischen Boden- und Genfersee. Und sogar ins Berner Oberland sollen die Güter unter der Erde fahren.

Karte sous terrain
Legende: Cargo Sous Terrain soll dereinst Güter unterirdisch durch die Schweiz transportieren. ZVG

Diese Strecken sind im Kanton Bern denkbar: Eine vom Kanton Bern in Auftrag gegebene Studie hat gezeigt, dass eine Streckenverlängerung von Cargo Sous Terrain nach Bern, Thun und Biel machbar ist. Das Nachfragepotenzial sei vorhanden. Die geologischen Rahmenbedingungen seien zwar schwierig, aber bewältigbar, teilte der Kanton mit.

Die Strecke mit der höchsten Nachfrage geht laut der Studie von Langenthal über Solothurn nach Lyssach und Bern – mit einem grossen Umschlagplatz im Weyermannshaus. Von dort soll die Strecke einerseits weiter über Lyss nach Biel führen. Andererseits Richtung Süden weiter über Muri, Konolfingen bis nach Thun. Der erste Hub als Verladestandort ist in der Gemeinde Niederbipp angedacht.

Das ist der Stand in anderen Regionen: Inzwischen hat das Bundesamt für Verkehr und das Bundesamt für Raumentwicklung haben den Sachplan für die erste Teilstrecke zwischen Zürich und Härkingen (SO) veröffentlicht. Darin ist ersichtlich, wo die Strecke verlaufen soll und wo die Verteilzentren – die sogenannten «Hubs» – geplant sind. Es ist der erste Schritt im Bewilligungsverfahren.

Das sind mögliche Probleme: An Infoveranstaltungen informiert CST derzeit in den betroffenen Gemeinden zwischen Härkingen und Zürich über das Projekt. Zentrales Thema ist das Grundwasser. Es ist unausweichlich, dass das Logistiknetz irgendwo damit in Konflikt kommt. «Das Problem sind nicht die Tunnelstrecken an sich», erklärt Klaus Juch, Bereichsleiter Technik und Bau bei CST. Diese können man tiefer oder weniger tief bauen und so das Grundwasser umgehen. «Der Konflikt besteht dort, wo wir für die Hubs an die Oberfläche müssen.»

Hub CST
Legende: So sieht ein Verteilhub des CST an der Oberfläche aus. ZVG

Das soll das Projekt bringen: Schätzungen des Bundes gehen davon aus, dass der Güterverkehr in der Schweiz bis 2050 um über 30 Prozent zunehmen wird. Das Tunnelsystem von Cargo Sous Terrain soll das oberirdische Verkehrsnetz entlasten. Der LKW-Verkehr soll so in der Schweiz um rund 20 Prozent reduziert werden. Betrieben werden soll der Transport zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien. So hat das Projekt zum Ziel, einen bedeutenden Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Ausstosses zu leisten.

Gesetzliche Hürden

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Für die Umsetzung von Cargo Sous Terrain brauchte es neue Gesetzesgrundlagen. Der Bundesrat hat darum das Gesetz über den unterirdischen Gütertransport ausgearbeitet. Ende 2021 hat das Parlament endgültig zugestimmt. Seit Januar 2022 ist das Gesetz in Kraft. Es schafft die rechtliche Grundlage für das privat finanzierte Projekt und ist laut Cargo Sous Terrain die zentrale Voraussetzung für Investitionen von weiteren 100 Millionen Franken für die Planung der ersten Teilstrecke.

Für die Umsetzung müssen die Kantone die Streckenführung und die Hubs in die Richtpläne aufnehmen. Zudem muss Cargo Sous Terrain auch noch die gesamten Baubewilligungsverfahren durchlaufen.

So soll die Finanzierung laufen: 30-35 Milliarden Franken kostet das Tunnelsystem von Cargo Sous Terrain. Die Finanzierung läuft über eine Aktiengesellschaft mit Sitz in Olten (SO). Zahlreiche Firmen der Transport-, Detailhandels- oder der Energiebranche sind an der Umsetzung beteiligt. Zu den Hauptinvestoren gehören unter anderem die Mobiliar, Coop, die Migros, die Schweizerische Post oder die Swisscom.

Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 8.4.2024, 12.03 Uhr;

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