Der Schlagabtausch zwischen der früheren Finanzministerin und dem amtierenden Kassenwart ist brisant: Auf der einen Seite steht da Eveline Widmer-Schlumpf, die von der SVP verstossene Ex-Bundesrätin. Auf der andern Seite Ueli Maurer, der ehemalige SVP-Parteichef und heutige Volkspartei-Bundesrat. Die beiden, Widmer-Schlumpf und Maurer, haben ein gemeinsame Geschichte. Und Narben davon.
Und just bei der gewaltigen Finanzvorlage, der komplexen
Unternehmenssteuerreform, treffen sie wieder hart aufeinander. Indirekt in verschiedenen Zeitungs-Interviews. Am Montag Widmer-Schlumpf, die Vorgängerin von Maurer: Sie hatte die Steuerreform in ihrer ursprünglichen Form aufgegleist. Zur Abstimmungsvorlage aber geht sie jetzt auf Distanz.
Widmer-Schlumpfs Wort hat beim Stimmvolk Gewicht – immer noch. Das weiss auch Ueli Maurer, ihr Nachfolger im Finanzdepartement. Deshalb schiesst er heute scharf zurück. In ausgewählten Zeitungen. Widmer-Schlumpfs Aussagen seien faktisch falsch, ein grosser Fehler.
Knapp drei Wochen vor dem Urnengang erhält der Kampf um die Steuerreform eine neue Dimension und zwei Gesichter: Eveline Widmer-Schlumpf und Ueli Maurer. Zwei, die trotz oder gerade wegen der gemeinsamen Geschichte getrennte Wege gehen.