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Unterwegs mit dem Güterfahrer Dank ihnen gibt es heisse Pommes auf über 2000 Metern

Auf dem Pilatus gibt es Souvenirs, Sandwiches und sogar mehrgängige Menüs. Möglich macht dies eine gut geölte Logistik.

Lange bevor die ersten Gäste auf den Pilatus fahren, beginnt Marc Ming bei der Talstation in Alpnachstad seinen Arbeitstag. Der Güterfahrer ist verantwortlich dafür, dass alles Material heil auf den Berg kommt, das es oben auf gut 2100 Metern über Meer braucht.

20 Tonnen täglich

Er manövriert zwei verschiedene Arten von rollenden Kisten zur Pilatusbahn. «Die blauen dürfen wir öffnen, da hat es etwa Gebäck oder Früchtekuchen drin. Die grünen sind gekühlt, die bleiben zu. Sonst unterbrechen wir die Kühlketten.»

Mann mit Helm
Legende: Marc Ming ist Güterfahrer bei den Pilatusbahnen. Hier befestigt er die Kisten, die auf den Berg müssen, an einem Kran. SRF

Bis zu 20 Tonnen Material fahren Ming und seine Kolleginnen und Kollegen täglich auf den Berg: Essen für die Restaurants und Imbissstände, Arbeitsgerät für die Handwerker, Bettwäsche fürs Hotel und Souvenirs für die diversen Shops auf dem Pilatus.  

Die Leute oben seien darauf angewiesen, dass er zügig arbeite, sagt Ming. «Der Koch hat keine Freude, wenn die Lebensmittel nicht zur erwarteten Zeit ankommen.» Dann könne dieser nicht rechtzeitig mit seiner Arbeit beginnen.

Fahrt für Mitarbeitende

Es ist ein gut abgestimmtes System, das greifen muss, damit die Gastronomie auf über 2000 Metern über Meer funktioniert. Knapp 800'000 Gäste sind letztes Jahr auf den Pilatus gefahren und viele von ihnen wollen konsumieren. Dies und damit auch der Umsatz von rund 43 Millionen Franken jährlich steht und fällt mit diesem System.

Kisten
Legende: Per Kran hievt Ming die Kisten auf die Bahn. Die grünen Kisten sind tiefgekühlt und dürfen vor der Ankunft nicht geöffnet werden. SRF

Um Punkt halb acht Uhr geht es los. Ming steuert die Bahn aus der Talstation in Alpnachstad und hoch zum Gipfel. Mit an Bord sind 50 Mitarbeitende, die auf dem Berg oben arbeiten. Unter ihnen ist auch Siria Toscano, Verkäuferin im Souvenirshop. Sie sei sehr zufrieden mit der Arbeit des Güterfahrers. «Es ist immer gut organisiert, selten fehlt uns was im Laden.»

Nach einer halbstündigen Fahrt erreicht die Bahn den Gipfel. Der Güterfahrer macht sich bereits wieder auf den Weg nach unten, um die nächste Ladung abzuholen. Drei bis vier Fuhren bringt er täglich hoch – und auch runter.

Hält die Kühlkette?

Die anderen 50 Mitarbeitenden treten ihre Arbeit auf dem Gipfel an. Mirko Jahns, Teamleiter in der Restaurantküche, startet als Erstes den Computer. Er kontrolliert, ob alle Lebensmittel angekommen sind, die er braucht. «Ausserdem sehe ich die Temperatur des gekühlten Essens. So stelle ich sicher, dass die Kühlkette eingehalten wurde.» Heute sei alles in Ordnung. Überhaupt würden selten Fehler passieren.

Frau gibt Mann eine Kiste
Legende: Oben angekommen, entladen Mitarbeitende der Pilatusbahnen die Kisten so schnell wie möglich. SRF

Die Waren wie auch die Mitarbeitenden sind auf dem Berg. Rund vierzig Minuten später kommen die ersten Gäste. Sie werden sich keinen Kopf darüber machen, was logistisch geleistet wurde, damit sie auf 2100 Metern über Meer eine Portion heisse Pommes und eine Bratwurst essen können.

Schweiz aktuell, 17.7.2025 ; 

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