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Vogelvolieren in der Schweiz Oltner Vogelvoliere vor dem Aus: Sind Volieren noch zeitgemäss?

Die Stadt Olten will der Voliere Vögeligarten kein Geld mehr geben. Braucht es Volieren heutzutage noch?

Voliere in Olten vor dem Aus: Die Voliere «Vögeligarten» in der Stadt Olten SO erhält kein Geld mehr von der Stadt. Das hat das Stimmvolk Ende November entschieden. Dem zuständigen Verein fehlen 100'000 Franken pro Jahr. Man könne die Voliere nicht weiterbetreiben, sagte Rolf Sommer, Präsident des Volierenvereins Olten, gegenüber SRF. «Grosseltern und Eltern kamen mit Kindern und Enkelkindern nach Olten, um die Vögeli zu sehen. Die Freude hat man ihnen genommen.» Der Verein werde aufgelöst. «Wir schauen, was mit den Vögeln passiert. Es gibt nicht mehr viele Volieren in der Schweiz. Allenfalls müssen wir die Tiere töten.» Weder die Volieren Aarau AG, Zofingen AG noch Sissach BL könnten die Tiere aufnehmen, so Sommer.

Vögeligarten in Olten

Sind Volieren out? «Vogelvolieren sind zum Teil aus der Zeit gefallen. Sie stammen aus der Zeit der Ziervolieren. Beim Tierschutz schauen wir die Tiere nicht als Zierde an, sondern als Lebewesen mit Würde», sagt Andrina Herren von der Fachstelle Wildtiere beim Schweizer Tierschutz. «Die Tiere leben oft auf engem Raum. Ein Vogel braucht aber Raum zum Fliegen. Solche Käfighaltungen sind nicht mehr zeitgemäss.» Ganz gegen Volieren ist die Tierschützerin aber nicht. In wissenschaftlich geführten Zoos gehe es bei der Vogelhaltung auch um Arterhaltung. «Das ist etwas anderes als wild zusammengemischte Vogelarten in einer Stadtvoliere.»

Zwei Wellensittiche auf einem Ast im Käfig.
Legende: Oft zeigen Volieren auch exotische Vögel. Das ist auch in Olten der Fall. Keystone / HERIBERT PROEPPER

So sind Vogelvolieren bei uns entstanden: Grosse oder auch kleinere Käfige, in denen Vögel leben, stehen oft in Parks und Gärten. Die meisten Volieren sind Aussengehege, die allenfalls über Rückzugsräume für die Tiere im Innern verfügen. Entstanden sind die Volieren als Attraktion im späteren 19. Jahrhundert. Ornithologische Gesellschaften bauten zum Beispiel in Zug oder Solothurn in jener Zeit Volieren. Sie sollten Zuschauenden die Natur näherbringen. «Unsere Schaustellung der Vögel hat einen erzieherischen Wert», sagte der damalige Präsident der Volierengesellschaft Zürich im Jahr 1947.

Garten mit verglastem Pavillon, umgeben von Bäumen und Hecke.
Legende: Bis Ende 2025 räumt die Voliere-Gesellschaft die Gehege in St. Gallen; SRF hat berichtet. SRF

Auch andere Volieren müssen schliessen: Die Voliere im St. Galler Stadtpark muss ihren Betrieb nach über 100 Jahren auf Ende 2025 einstellen, weil die Stadt unter anderem die Unterstützungsgelder kürzt. Dem Entscheid gingen jahrelange Konflikte und Verhandlungen zwischen der Voliere-Gesellschaft und der Stadt voraus. Die Kiebitze, die Säbelschnäbler, die Enten und Schwäne aus der Voliere kommen in anderen Volieren der Schweiz unter. Auch in der Stadt Thun BE musste die Voliere Ende 2024 schliessen. Olten wäre also kein Einzelfall.

Geplante Pantanal-Voliere im Zoo Zürich

In Zürich entsteht eine Riesenvoliere: Der Zoo Zürich, der meistbesuchte Schweizer Zoo, baut aktuell eine Art Riesenvoliere, mit gemäss eigenen Angaben artgerechter Vogelhaltung. 2028 soll das neue «südamerikanische» Pantanal-Gehege eingeweiht werden. Das Gehege ist 35 Meter hoch und so gross wie eineinhalb Fussballfelder. Die Besucherinnen und Besucher werden sich im Gehege mitten im Flugraum der Vögel befinden. Neben diversen Wasser- und Sumpfvogelarten und Flamingos hat es hier künftig auch Hyazintharas, die weltweit grössten Papageien, die als gefährdet gelten.

Umfrage zu Vogelvolieren

Regional Diagonal Magazin, 6.12.2025, 12 Uhr ; 

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