- In Mitholz (BE) ist die Schatzung der Liegenschaften angelaufen, die von der Räumung des Munitionslagers betroffen sind. Das teilte das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit.
- Wegen der Räumung des ehemaligen Armee-Munitionslagers muss ein Teil der Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser verlassen. Dafür wird ein Zeitraum von rund zehn Jahren veranschlagt.
- Für jene, die nicht mehr in ihre Häuser zurückkehren wollen, bezahlt der Bund eine Entschädigung, die nun festgelegt wird.
Viele Familien leben seit Generationen im Dorf Blausee-Mitholz in der Gemeinde Kandergrund (BE). Wenn die Armee dereinst das alte Munitionslager im Fels am Dorfrand räumt, muss ein Teil der Bevölkerung aus Sicherheitsgründen vorübergehend Abschied nehmen von ihrem Zuhause.
In einem ersten Schritt gilt es, eine Entschädigung für die Liegenschaften der Betroffenen festzulegen. Mit dem Geld können sie andernorts einen Neuanfang wagen.
Als Basis dient eine Bewertung der Grundstücke durch unabhängige Schätzer. Nach Pilotversuchen ist diese Schatzung nun angelaufen. Die Gebäude werden in vier Etappen bewertet. Als erstes betrifft dies Liegenschaften, die bereits beim Bau von Schutzmassnahmen für Strasse und Schiene betroffen sein werden.
Erste Probebohrungen
Für die Räumung des Munitionslagers müssen auch das Bahntrassee und die Kantonsstrasse geschützt werden. Um die Linienführung der Umfahrungsstrasse zu verbessern, müssen technische Untersuchungen des Untergrunds durchgeführt werden.
Im April und Mai werden daher Probebohrungen vorgenommen. Die betroffenen Grundeigentümer werden für die Beeinträchtigungen und Landschäden entschädigt.
Altlasten müssen geräumt werden
1947 explodierte ein Teil des Munitionslagers, der Rest wurde verschüttet. Lange Zeit gingen Experten davon aus, dass allfällige weitere Explosionen nur beschränkten Schaden anrichten würden. Erst 2018 kam das VBS zu einem anderen Schluss. Nun sollen die Altlasten vollständig geräumt werden.