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Wachsende Drogenszene Zürich So will die Stadt Zürich das Problem in den Griff bekommen

Süchtige, die bei Schulhäusern konsumieren und eine aggressive Stimmung verbreiten: Anwohnerinnen der Bäckeranlage sind alarmiert und fordern Massnahmen. Die Stadt Zürich handelt und eröffnet einen speziellen Raum für auswärtige Drogenkonsumierende.

Das Fass zum Überlaufen brachte ein Vorfall im letzten Frühling. Ralf Huber, der seit 15 Jahren im Langstrassen-Quartier wohnt, ist Familienvater. Sein Sohn zog an diesem Tag los und wollte auf dem Schulhausplatz Fussball spielen. Doch er kam zurück und sagte: «Papi, ich habe Angst, es hat aggressive Konsumenten. Kommst du mit?» Da wusste Ralf Huber, dass etwas passieren muss.

Papi, ich habe Angst, es hat aggressive Konsumenten. Kommst du mit?
Sohn eines Anwohners der Bäckeranlage

Der Stress sei einfach zu gross geworden. Ähnliches erlebten andere im Quartier. Darum hat sich eine Gruppe von rund 30 Leuten zusammengetan. Sie fordert Massnahmen von der Stadt.

Am Dienstag nun hat die Stadt Zürich solche Massnahmen präsentiert. Sie hält fest, dass der Konsum illegaler Substanzen im öffentlichen Raum im Kreis 4 über die Sommerwochen zugenommen habe.

Die Szene habe sich auch in die Nebenstrassen der Bäckeranlage und bis zur Kasernenwiese ausgedehnt. Für die Bevölkerung habe das zu einer spürbaren Belastung geführt.

Intensivere Kontrollen im Brennpunkt der Drogenszene

Seit Mitte August hat die Stadt Zürich deshalb ihre Präsenz im Quartier verstärkt. Das heisst: Sie führt mehr Polizeikontrollen durch. Das bewirke, dass sich keine grösseren Gruppen von Konsumierenden an einzelnen Orten bilden könnten, sagt Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart.

Ein grauer Kastenwagen, angeschrieben mit  Stadtpolizei Zürich, steht auf einem Trottoir an der Langstrasse.
Legende: Durch vermehrte Polizeipräsenz und einen Bus will die Stadt Zürich die aggressive Stimmung im Langstrassen-Quartier bekämpfen. SRF / Peter Schürmann

Weiter soll die Bäckeranlage neu belebt werden – mit einem Bus. Dort finden sowohl Quartierbewohnende als auch Konsumierende Ansprechpartner. Diese Massnahmen zeigten bereits erste Wirkung. Zudem soll ein Flohmarkt auf der Bäckeranlage weiter beleben.

Der Raum für Konsum und Triage soll Entlastung bringen.
Autor: Raphael Golta Sozialvorsteher der Stadt Zürich

Weil das alles nicht reiche, will die Stadt Zürich einen neuen Raum für «Konsum und Triage» für Nicht-Stadtzürcherinnen eröffnen.
Denn viele Drogenkonsumenten wohnten ausserhalb von Zürich. Der Raum wird im Oktober eröffnet.

Eine hellbraune Holzwand mit einem hellgrauen Schild. Dort steht: Treffpunkt t-alk, Stadt Zürich, Soziale Einrichtungen.
Legende: An der Bederstrasse wird im Oktober temporär ein Konsum-Raum für auswärtige Drogenabhängige eröffnet. Denn für Auswärtige fehle eine Alternative zum Konsum im öffentlichen Raum. SRF / Peter Schürmann

Dort sollen die Konsumentinnen und Konsumenten an einem geschützten Ort konsumieren können. Und die Stadt will sie an ihre Herkunftsgemeinden vermitteln. Das soll die Situation für alle Beteiligten, also Betroffene und Bevölkerung, beruhigen.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 16.9.2025, 6:31 Uhr ; 

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