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Während Abstimmungskampf Mehr Attacken gegen LGBTQ-Menschen gemeldet

Kein Zufall: Vor der Abstimmung für die «Ehe für alle» gab es mehr Angriffe auf Homosexuelle sowie Transmenschen – nun müsse die Politik handeln, fordert Pink Cross.

Die meisten sogenannten «Hate-Crime»-Fälle wurden zwischen Juni und September 2021 registriert. In dieser Zeit befand sich auch die Abstimmungskampagne für die «Ehe für alle» auf dem Höhepunkt. Für Roman Heggli, Geschäftsführer von Pink Cross, ist es deshalb kein Zufall, dass allein in diesen vier Monaten 44 Angriffe auf queere Menschen verübt wurden.

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 «Wir gehen davon aus, dass das mit der hohen Sichtbarkeit der queeren Personen während der Kampagne für die «Ehe für alle» zu tun hat. Sie waren durch Ansteckknöpfe, Fahnen oder durch das Verteilen von Flyern als queere Personen erkennbar und wurden deshalb leider angegriffen.»

Luzern will sich für Verbot von «Konversionstherapien» einsetzen

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Behandlungen von Homosexuellen, um deren sexuelle Orientierung zu ändern, sollen vom Bunde verboten werden. Der Luzerner Kantonsrat hat am Donnerstag gegen den Willen der SVP eine Kantonsinitiative lanciert, die solche «Konversionstherapien» auf nationaler Ebene untersagen will.

Das Parlament hiess mit 84 zu 17 Stimmen eine Motion von Mario Cozzio (GLP) gut. Dieser machte sich für ein Verbot von Therapien stark, die zum Ziel haben, das homosexuelle Verlangen eines Menschen in eine heterosexuelle Neigung umzupolen oder die Geschlechtsidentität von betroffenen Personen zu verändern. Homosexualität sei keine Krankheit und bedürfe auch keiner Therapie, so Cozzio.

Der Regierungsrat war ebenfalls der Meinung, dass solche Behandlungen nicht zu legitimieren seien. Es handle sich dabei um einen nicht zu rechtfertigenden Eingriff in die Privatsphäre und Integrität der betroffenen Personen. Gegen die Kantonsinitiative stellte sich einzig die SVP. Grüne, Mitte und FDP unterstützten die Motion vorbehaltlos.

Schweizweite Erfassung von Übergriffen gefordert

Etwa jeder dritte Fall betraf physische Gewalt, mehr als jede zehnte Person wurde dabei verletzt. Damit hat auch die Zahl der körperlichen Angriffe gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. Wie der neuste «Hate-Crime»-Bericht aufzeigt, sind vor allem junge Menschen unter 25 Jahren davon betroffen. Für Heggli von Pink Cross ist klar, dass LGBTQ-Feindlichkeit nach wie vor weit verbreitet ist. «Für uns ist klar, dass die Politik nun endlich handeln muss und Präventionsmassnahmen ergreifen muss, damit solche Verbrechen gar nicht erst stattfinden.»

Sichtbarer und damit verletzbarer: LGBTQ-Menschen an einer Demonstration für die Ehe für alle.
Legende: Sichtbarer und damit verletzbarer: LGBTQ-Menschen an einer Demonstration für die «Ehe für alle». Keystone

Voraussichtlich in der Sommersession wird ein Vorstoss behandelt, der einen nationalen Aktionsplan gegen Hassverbrechen fordert. Unter anderem soll Betroffenen von «Hate-Crime»-Übergriffen der Zugang zur Opferhilfe erleichtert werden. Bereits seit Jahren fordern Schwulen- und Lesbenverbände, dass Hass-Übergriffe schweizweit polizeilich erfasst werden. Bisher ist dies nur im Kanton Freiburg sowie bei der Stadtpolizei Zürich der Fall. Dort wurden im letzten Jahr 25 Fälle von «Hate-Crime» erfasst.

SRF 4 News, 17.05.2022, 06:30 Uhr

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