- Verschmierte und zerstörte Wahlplakate – solche Randgeschichten drängen im Wahlkampf immer mehr ins Zentrum.
- Schuld daran seien unter anderem die sozialen Medien, sagt Politberater Mark Balsiger.
- Die Politiker und Parteien könnten von der zusätzlichen Aufmerksamkeit jedoch nicht profitieren.
Verschmierte Wahlplakate im Freiamt, gar von einem Saubannerzug ist die Rede. Klima-Aufkleber auf Wahlplakate sorgen für rote Köpfe. Politiker, die eine Belohnung aussetzen für Hinweise auf Plakatzerstörer. Solche Geschichte hat es in diesem Wahlkampf bis jetzt viele gegeben, besonders auch in den sozialen Medien.
Das beobachtet auch Politberater Mark Balsiger. Er glaubt jedoch nicht, dass heute mehr Plakate zerstört werden als in den vergangenen Jahren. Allerdings: «Es ist eine schleichende Entwicklung, dass sich der Wahlkampf entpolitisiert. Da sind auch die Medien verantwortlich.» Heute sei schnell ein Foto gemacht von einem zerstörten Plakat, ins Internet geladen, auf Facebook oder Twitter gepostet. Die Medien würden diese Geschichten dann dankbar aufnehmen, da es einfache Geschichte seien.
Nervosität vor Wahltag steigt
Der Wahlkampf sei grundsätzlich die Königsdisziplin, so Balsiger. In der Realität würde dies jedoch meist anders aussehen, vor allem gegen Ende des Wahlkampfes verkomme dieser zu einer regelrechten Materialschlacht. Mit dieser zusätzlichen Präsenz, könne man aber meist nicht zusätzliche Stimmen holen, ist der Politberater überzeugt.
Trotzdem versuchen es viele Politikerinnen und Politiker. Es macht den Eindruck, als sei jedes zerstörte Wahlplakat auch eine Meldung in den sozialen Medien wert.