Aus vier mach zwei: Der Ständeratswahlkampf im Baselbiet hat sich nach dem ersten Wahlgang zugespitzt. Nach dem Rückzug von Eric Nussbaumer (SP) und Elisabeth Augstburger (EVP) kommt es nun zu einem Duell zwischen Daniela Schneeberger (FDP) und Maya Graf (Grüne). Am 24. November entscheiden die Baselbieter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, welche Kandidatin sie ins «Stöckli» schicken. Klar ist einzig: Zum ersten Mal in der Geschichte des Baselbiets wird eine Frau Ständerätin sein.
Im Gespräch mit dem «Regionaljournal» von Radio SRF 1 betonen beide Kandidatinnen, dass sie in den nächsten drei Wochen alles unternehmen werden, um ihre Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren. Und dass sie zusätzlich Stimmen aus der politischen Mitte gewinnen wollen, die beide für sich in Anspruch nehmen. Begutachtet man derweil die «Smartmaps» der beiden Frauen, welche vom Wahlhilfe-Tool «Smartvote» erstellt werden, fällt auf, dass Graf im Vergleich zur Ausrichtung beispielsweise der CVP ziemlich weit links steht.
Graf sagt dazu, dass dies wohl stimme und sie ihre Positionen habe, aber von diesen Standpunkten aus bewege sie sich sehr wohl in Richtung Mitte. Sie sei lösungsorientiert und können mit allen zusammenarbeiten, das habe sie nicht zuletzt als Nationalratspräsidentin bewiesen. Zudem stünden bei vielen Wählerinnen und Wählern aktuell Umweltfragen im Vordergrund, und bei solchen stünde ihre Kontrahentin Daniela Schneeberger «am rechten Rand der FDP».
Schneeberger nimmt auf der anderen Seite für sich in Anspruch, mit ihren Positionen das Baselbiet besser zu vertreten. Der Kanton sei nach wie vor bürgerlich - und daher würde ihm eine Kandidatin des Freisinns besser anstehen. Dass sie im ersten Wahlgang indes nur rund 35 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, während die linken Kandidaten Nussbaumer und Graf zusammen fast 60 Prozent holten, erklärt Schneeberger unter anderem damit, dass gerade Eric Nussbaumer Wähler aus der Mitte abholte, die nun zu ihr wechseln würden.
Fakt ist: Obschon die Bürgerlichen im Landrat seit Jahren über eine solide Mehrheit verfügen, schickte das Stimmvolk in den letzten Jahren mit Claude Janiak stets einen Sozialdemokraten in den Ständerat.