«Lebst du Demokratie?» Dieser Satz steht in Lichtbuchstaben an der Wand eines fast 170 Meter langen Felstunnels. In weiteren Fragen geht es um Solidarität oder Freiheit. «Die Wanderinnen und Wanderer sollen darüber diskutieren und nachdenken», sagt Beat Wälti. Er ist mitverantwortlich für die Gestaltung des sanierten Abschnitts des «Wegs der Schweiz» im Kanton Uri.
Der «Weg der Schweiz» führt auf 35 Kilometern von der Rütliwiese rund um den Urnersee nach Brunnen im Kanton Schwyz. Er wurde 1991 im Rahmen der Feier «700 Jahre Eidgenossenschaft» eröffnet.
Vor mehr als zehn Jahren verschüttete ein Felssturz einen Abschnitt zwischen Isleten und Bauen. Seither mussten Wanderinnen und Wanderer auf einen Strassentunnel mit Trottoir ausweichen.
Jetzt ist der separate Fussgängertunnel wieder offen. Mehr als die Hälfte davon musste der Kanton Uri nach dem Felssturz neu sprengen, dazu kamen Sicherungsmassnahmen am Fels. Die Urner Stimmbevölkerung bewilligte dafür 1.7 Millionen Franken.
Alpenrosen-Graffiti
Die neue Gestaltung des Tunnels wurde über Stiftungen und Bundesgelder finanziert. Teil dieser Gestaltung sind auch Graffiti.
Eines zeigt Hände, die die vier Alpenrosen halten. «Die vier Blüten stehen für die vier Landessprachen», erklärt Streetart-Künstler Linus von Moos die Bedeutung seines Werks. Zudem sei es eine kleine Hommage an Polo Hofers Hit «Alperose».
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Bild 1 von 3. Das Graffiti von Linus von Moos – er ist einer von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die Bilder auf die Wände des Fussgängertunnels gemalt haben. Bildquelle: SRF/Julia Strinimann.
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Bild 2 von 3. Die Leuchtbilder an der Decke des Fussgängertunnels sollen an die Giebelbilder der Luzerner Kapellbrücke erinnern. Bildquelle: SRF/Julia Stirnimann.
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Bild 3 von 3. Die Wappen lassen sich von links und rechts betrachten – je nachdem zeigen sie einen anderen Kanton. Bildquelle: SRF/Julia Stirnimann.
Ein Stück weiter hängen Leuchtbilder im Halbrund der Decke. Sie handeln unter anderem von den Schweizer Mythen. Darauf folgen beleuchtete Kantonswappen an den Wänden. Und dann eben die Fragen zu Demokratie oder Freiheit. «Daraus können sich die verschiedensten Diskussionen ergeben», so die Idee von Beat Wälti, «vom Stammtischgespräch bis zur Philosophiestunde.»