Wandern ist die beliebteste Sportart der Schweizerinnen und Schweizer: Pro Jahr werden im Durchschnitt 15 Wanderungen unternommen. «Die Schweizer Wohnbevölkerung kommt so auf jährlich knapp 200 Millionen Wanderstunden», teilt das Bundesamt für Strassen ASTRA mit.
Nicht ungefährlich
Der Wanderboom hat allerdings auch eine Kehrseite: Die Zahl der Unfälle ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
Ein Teil des Anstiegs lässt sich mit dem Bevölkerungswachstum erklären. Aber nicht nur. Mara Zenhäusern von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) sagt dazu: «Vermutlich sind mehr unerfahrene Leute unterwegs, die keine spezifischen Kenntnisse der Berggefahren haben und auch mehr Risiken eingehen.»
Darum gilt: Flexibel bleiben und die Route den Bedingungen anpassen – nichts «durchstieren», nur weil es so geplant war.
Zu viel des Guten?
Der Hype ums Wandern hat nicht nur mehr Unfälle zur Folge, sondern zieht – ausgelöst durch Social-Media-Trends – auch regelrechte Menschenmassen an die Wander-Hotspots. Dazu gehört zum Beispiel der Alpstein im Appenzellerland. Was macht dieser Ansturm mit einem Ort? Beatrice Gmüder geht in einem «Input»-Podcast dieser Frage nach – unsere Hörempfehlung auf dem Weg zu oder zurück von einer Wanderung.
Eine schöne Route planen
Um den Besucherscharen aus dem Weg zu gehen, ist die Routenwahl entscheidend. SRF-Outdoor-Reporter Marcel Hähni und sein Team teilen regelmässig schöne Wanderrouten und Ausflugsziele für jedes Fitnesslevel.
Eine Auswahl an möglichen Wanderrouten
Wer die Routenplanung selbst in Angriff nehmen will, greift am besten auf Apps zurück. So können Wanderungen in «Swisstopo» oder «Schweiz Mobil» einfach geplant werden – inklusive Wanderdauer, Höhenprofil und Infos über allfällige Wanderwegsperrungen.
Das passende Equipment kaufen
Rucksäcke, Wanderschuhe, Stöcke, Regenjacke, Zelt und Schlafsack: Bei «Wanderfüdlis» sammelt sich einiges an Material an. Aber wo lohnt sich das teure, wo reicht das günstige Produkt? «Kassensturz» hat verschiedenste Wander-Gadgets getestet und zeigt: Teuer heisst nicht zwangsläufig gut.
«Kassensturz»-Tests für Wanderfans
- Wanderschuhe (2017): Günstige überzeugen wenig
- Kaufberatung für Wanderschuhe (2022): Trotz Beratung zwei Nummern zu klein
- Tagesrucksäcke (2019): Grosse Unterschiede im Komfort
- Trekking-Rucksäcke für grosse Touren (2022): Die meisten erhalten eine gute Note
- Ausziehbare Wanderstöcke (2020): «Sehr gute» gibt's schon für 32 Franken
- Outdoor-Jacken (2024): Die günstigste Jacke im Test erzielt das zweitbeste Ergebnis
- Regenjacken (2022): Wenige schützen wirklich vor Regen
- Regenhosen (2020): Viele etablierte Marken fallen durch
- Zweierzelte (2022): Grosse Preisspanne, oft zu wenig Platz
- Schlafsäcke (2021): Die günstigsten schneiden am besten ab
Wandern mit Kind und Kegel
Auch Kinder lassen sich für das Wandern motivieren. Vielleicht nicht mit der Aussicht, aber zum Beispiel mit einem Glacé oder einem feinen Zmittag in den Bergen. So die Empfehlung von SRF-1-Hörer Matthias Kieffer. Weitere Community-Tipps zum Wandern mit Kindern: Spiele wie «Ich sehe was, das du nicht siehst», Wanderlieder singen, Natur erklären und selbst erkunden lassen, Abkühlung im Wasser.
Auch eine Übernachtung in einer SAC-Hütte kann als Highlight für Kinder eingebaut werden. Ob erste Kletterversuche am Seil, Kristallsuche oder Wildtier-Beobachtung mit einem Jäger: In allen familienfreundlichen SAC-Hütten gibt es begleitete und unbegleitete Programme. Gut ist, sich vorher zu informieren, was gerade angeboten wird.
Herbstzeit, Wanderzeit
Im Herbst lässt es sich in vielen Gebieten der Schweiz besonders schön wandern, vorausgesetzt das Wetter und die Schneefallgrenze spielen mit. Die Blattverfärbungs-Prognose von SRF Meteo zeigt, wo sich die Blätter wie stark verfärben und so für die perfekte Wanderkulisse sorgen.