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Warten auf Schweizer Masken «Formale Mängel waren nicht ausschlaggebend»

Die Produktion von Schutzmasken für den Gesundheitsbereich – sogenannte CPA-Masken – in der Schweiz harzt. Entsprechende Masken von der Firma Flawa haben vorerst keine Zulassung erhalten. Nicht betroffen sind die Universalmasken von Flawa, wie sie etwa im ÖV getragen werden und die schon länger im Verkauf sind.

Das wichtige Prüfkriterium der Filterleistung sei bei den CPA-Masken zwar erfüllt, sagt Dirk Renschen. Er ist beim TÜV Nord zuständig für die Zulassung der Schweizer Masken. Sie hätten aber eine der technischen Hürden nicht genommen. Welche technische Hürde das ist, sagt er nicht.

Dirk Renschen

Laborleiter TÜV Nord

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Dirk Renschen leitet das Labor der deutschen Firma TÜV Nord und ist dort zuständig für die Zulassung von Produkten wie zum Beispiel Schutzmasken.

SRF News: In einem Punkt sind die CPA-Masken der St. Galler Firma Flawa ungenügend. Aus welchen Gründen kann ein Produkt durchfallen?

Dirk Renschen: Es gibt die Möglichkeit, dass ein Produkt wegen formaler Mängel durchfällt. Das war in diesem Fall nicht ausschlaggebend. Bei formalen Mängeln kann man die Maske relativ kurzfristig durch entsprechende Nachbesserungen doch noch zugelassen bekommen. Wenn es technische Gründe sind, weshalb die Masken durchfallen, ist es ein anderes Thema. Dann müssen Verbesserungen an der Maske selber vorgenommen werden. Und das sind im Allgemeinen längerfristige Arbeiten.

Die Firma Flawa hat umgehend reagiert und Ihnen verbesserte Masken zugeschickt. Wie lange dauert der zweite Zulassungsprozess?

Die Prüfung fängt immer dann an, wenn der Auftrag und die Masken vorliegen. Wenn wir beides haben, dürfte es ein bis zwei Wochen bis zur Erstellung des Prüfberichts brauchen. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir das in zwei Wochen absolviert bekommen.

Wir wollen verhindern, dass schlechte Masken auf den Markt kommen.

Kommt es oft vor, dass ein Produkt nicht auf Anhieb zugelassen wird?

Das ist regelmässig der Fall, da viele Masken aus Asien importiert werden, insbesondere aus China. Dort werden teilweise sehr, sehr gute Qualitäten hergestellt, teilweise werden aber auch minderwertige Masken produziert. Aus diesem Grund wird auch in Europa – beziehungsweise in diesem Fall in der Schweiz – sehr rigoros geprüft. Wir wollen verhindern, dass schlechte Masken auf den Markt kommen.

Das Gespräch führte Manuel Ramirez.

SRF 4 News, 07. Juli 2020, 06:40 Uhr ; 

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