- Die Behörden des Kantons Graubünden setzen ab 2026 zwei erwachsene Luchse aus.
- Einer von ihnen soll im Jura gefangen werden, der zweite soll ab 2028 aus den Karpaten – aus Rumänien oder der Slowakei – kommen.
- Im Kanton Graubünden hat ein Wildhüter im Jahr 2024 versehentlich drei Luchse getötet. Er hielt sie für Wölfe.
Die Ansiedlung der zwei erwachsenen Luchse im Graubünden sei eine Art Schadensersatz für die drei im November 2024 aufgrund einer Verwechslung getöteten Tiere, sagte die zuständige Bündner Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte) im Grossen Rat in Chur. Gleichzeitig könne auf diese Weise die genetische Vielfalt der Luchspopulation gestärkt werden.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat diese Aussetzung Ende November bewilligt. Ab Februar 2026 wird mit der Fangaktion im Jura begonnen.
Die Stiftung Kora und das Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Univesität Bern (Fiwi) begleiten die Umsiedlung. Beim zweiten Luchs müsse man sich noch etwas gedulden, denn diese Wildfänge seien sehr gefragt, erklärte Maissen. Die Ansiedelungsbewilligung des Bafu ist bis Ende 2030 gültig.
Bestand mehr oder weniger unverändert
Bei einem Fotofallenmonitoring schätzten die Bündner Behörden den aktuellen Luchsbestand im Spätwinter 2025 auf 17 Tiere. Im Vergleich zum letzten Monitoring im Jahr 2021 veränderte sich der Bestand nicht signifikant. Damals waren es geschätzt 15 Luchse.
Die Wildtiere sind hauptsächlich im Nordwesten des Kantons verbreitet. In der Surselva, am Calandamassiv, im Safiental, dem Heinzerberg und Schamserwald, im Avers und in der Gemeinde Rheinwald fühlen sich die Luchse besonders wohl, wie aus dem Jahresbericht des bündnerischen Amtes für Jagd und Fischerei hervorgeht. Auch im Engadin und im Bergell gab es Nachweise. Dieses Jahr wurde gar ein Exemplar im Calancatal beobachtet.