- In den Schweizer Alpen sind in diesem Winter leicht überdurchschnittlich viele Menschen in Lawinen ums Leben gekommen.
- Insgesamt starben seit Oktober laut dem eidgenössischen Lawinenforschungsinstitut 23 Personen in Lawinen.
- In den letzten 20 Jahren gab es im Durchschnitt 21 Lawinenopfer pro Jahr in der Schweiz.
Auch die Anzahl an von Lawinen erfassten Personen liegt für den Winter 2023/2024 mit 261 über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre.
Der Durchschnitt der erfassten Personen liegt bei rund 220 Personen, wie das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage bekannt gab.
Mehr glimpfliche Unfälle
«Hier müssen wir allerdings bedenken, dass uns auch immer öfter glimpflich verlaufene Unfälle gemeldet werden», sagte Lawinenprognostiker Benjamin Zweifel vom SLF.
Die Dunkelziffer von nicht bekannten Unfällen werde also immer kleiner. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl an Lawinentoten stabil geblieben.
Viele Wintersportler sind vorsichtig unterwegs.
Die Zahl an Personen, die sich im Winter im Gebirge bewegen, hat laut SLF aber zugenommen. Das Unfallrisiko hat also insgesamt abgenommen. Für Zweifel ist dies ein Zeichen dafür, dass viele Wintersportler vorsichtig unterwegs sind.
Wintersportler besser ausgerüstet
Zum gesunkenen Risiko beigetragen hat laut Zweifel zudem eine verbesserte Ausrüstung der Wintersportler. Mit Notfallausrüstung wie Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS), Schaufeln, Lawinensonden oder Zusatzgeräten wie Lawinenairbags seien grosse Verbesserungen erzielt worden. Ausserdem habe sich auch die Lawinenprognose verbessert.
Mehr Lawinenunfälle in höheren Lagen
Wegen des Klimawandels verändert sich die Lawinenaktivität in der Schweiz.
Unfälle passieren tendenziell in höheren Lagen als früher.
In mittleren Lagen liegt im Schnitt weniger Schnee und auch im Hochwinter regnet es immer öfter auch bis in hohe Lagen. «Unfälle passieren demnach tendenziell in höheren Lagen als früher», sagte Zweifel.
Grundsätzlich seien die Lawinenbedingungen aber sehr stark an die meteorologischen und die damit verbundenen Schneedeckenverhältnisse geknüpft, so das SLF weiter. Diese Muster hätten sich nicht grundlegend verändert, die Lawinenprobleme seien die gleichen wie auch früher schon.