In der Nacht auf Sonntag sind im Sernftal bei Elm im Kanton Glarus 20 Alpakas angegriffen worden. Dabei wurden sieben Tiere getötet und zwei weitere verletzt. Für den Kanton Grund genug, jetzt mehr Druck auf den Bund aufzubauen, dass dieser zwei Regulierungsgesuche umgehend bewilligt.
Das Resultat der DNA-Analyse ist zwar noch hängig, der Kanton Glarus geht aber davon aus, dass das berüchtigte Kärpfrudel für den Angriff verantwortlich ist.
Das jüngste Beispiel: Das Rudel riss bereits Ende August ein Kalb auf einer Glarner Alp, daraufhin reichte der Kanton beim Bund ein Gesuch zur Nachwuchsregulierung ein.
Mehrere Interventionen des Kantons
Anfang Oktober verlangten die Glarner Behörden zusätzlich, dass ein Abschuss des Leitwolfs des Kärpfrudels bewilligt wird. Bislang ohne Erfolg, wie der zuständige Regierungsrat Kaspar Becker auf Anfrage von Radio SRF sagt: «Ich kann nicht nachvollziehen, was noch passieren muss, bis wir etwas machen können. Das Tier überschreitet sämtliche tolerierbaren Grenzen.»
Nun müsse man sich sagen lassen, dass das Tier nicht geschossen werden dürfe. «Das geht nicht», sagt Kaspar Becker. «Wir haben zum wiederholten Male interveniert, das Gesuch müsse endlich bewilligt werden. Warum wir das jetzt nicht machen können, kannst du niemandem erklären.»
Das muss dringend aufhören.
Becker weist darauf hin, wo der Angriff am frühen Sonntagmorgen passierte. Die Wölfe schlugen auf einer umzäunten Weide in unmittelbarer Nähe zur Dorfbevölkerung zu. «Das Sernftal ist eng. Da ist man schnell in Dorfnähe. Wenn solche Risse 200 oder 300 Meter vom Dorf entfernt passieren, ist das untragbar.»
Was sagt das Bundesamt für Umwelt?
Das zweite noch hängige Regulierungsgesuch betrifft das Schiltrudel, das zweite Wolfsrudel, das sein Streifgebiet im Kanton Glarus hat. Anfang September riss das Schiltrudel auf der Mürtschenalp neun Schafe. Für den Glarner Regierungsrat Kaspar Becker geht es auch diesbezüglich zu langsam: «Das muss dringend aufhören.»
Auf Anfrage teilte das zuständige Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit, dass der Kanton Glarus in den nächsten Tagen darüber informiert werde, ob die Regulierung bewilligt werde oder nicht. Der Kanton Glarus muss also weiter warten. Das hänge auch damit zusammen, dass Glarus Unterlagen, welche zu einer Bewilligung nötig seien, erst letzten Freitag nachgereicht habe, heisst es vom Bafu weiter.