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Zu hohe Preise Wohnungsnot für Sicherheitsleute am WEF

  • WEF-Direktor Alois Zwinggi warnt davor, dass wegen der horrenden Wohnungspreise auch das bezahlbare Angebot für Sicherheitsleute schwinde.
  • Sollten diese keine Schlafgelegenheit mehr finden, werde es schwierig, sagte Zwinggi im Gespräch mit Keystone-SDA.
  • Wegen der vielen Trittbrettfahrer würden die Preise der Wohnungen derart hochgetrieben, dass das bezahlbare Angebot immer knapper werde.

Man dürfe nicht vergessen, dass rund um das WEF in Davos Tausende Sicherheitskräfte im Einsatz stehen, sagte Zwinggi im Gespräch mit Keystone-SDA. Auch diese bräuchten eine Schlafgelegenheit.

Die Stadt Davos zählt normalerweise etwas über 12'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Während der WEF-Woche steigt diese Zahl auf bis über 40'000 Personen.

Dies zeige das massive Paralleluniversum des Forums, dessen Gästezahl seit zehn Jahren konstant bei 2800 Personen liegt. Das WEF könne nicht mehr in Davos ausgerichtet werden, sollten die Sicherheitsleute keine finanzierbaren Schlafgelegenheiten finden.

Zwei Sonderpolizisten stehen auf der Strasse vor einem Gebäude.
Legende: Sonderpolizisten bewachen die Ankunft des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski im Haus der Ukraine an der oberen Promenade in Davos. Keystone/ Gian Ehrenzeller

Generell halte man aber am Standort fest und pflege auch in diesem Bereich einen «extrem produktiven» Dialog mit der Gemeinde. Dieser führte auch zu schärferen Regeln für die Temporärbauten der Trittbrettfahrer an der Promenade.

Herausforderungen für Sicherheitskräfte am WEF

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Das diesjährige Weltwirtschaftsforum war für die Sicherheitskräfte eine Herausforderung. Unter den 2800 Gästen waren 111 völkerrechtlich geschützte Personen.

Besondere Massnahmen erforderte unter anderem der Besuch des ukrainischen Präsidenten. Als Selenski nach seiner Rede im Kongresszentrum zu einem Referat im «Ukraine House» an der Davoser Promenade geladen war, musste ein ganzer Strassenabschnitt abgeriegelt werden. Dutzende Scharfschützen und Einsatzkräfte am Boden bewachten den ukrainischen Präsidenten. Selenski reiste am Montag in einem Extrazug von Bern nach Davos. Diese Fahrt war aus Sicherheitsgründen zunächst geheim gehalten worden.

Keine grossen Zwischenfälle

Beim WEF sei es zu keinen grösseren Zwischenfällen gekommen, sagten die Bündner Behörden auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Luftwaffe habe einen «geringfügigen» Regelverstoss im gesperrten Luftraum über Schweizer Boden verzeichnet und sei über vier Regelverstösse über Österreich orientiert worden, schrieb die Schweizer Armee.

Während des WEF waren Polizeiangehörige aus allen Kantonen und den grösseren Städten, aus dem Fürstentum Liechtenstein sowie rund 5000 Armeeangehörige im Einsatz. Nach dem Ende der Jahrestagung am Freitagmittag wird die Sicherheitsinfrastruktur, darunter 52 Kilometer Schutzzaun rund um Davos, wieder abgebaut.

Die Aufbauarbeiten dafür durften erst in der zweiten Januarwoche, und damit eine Woche vor dem Jahrestreffen, beginnen. Auch in Zukunft werde man die Trittbrettfahrer diesbezüglich in die Schranken weisen, kündigte Zwinggi an.

SRF 4 News, 19.01.2024, 11 Uhr ; 

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