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Bahnausbau 2035: Wie könnte die Fahrzeit kürzer werden?
Aus 10 vor 10 vom 02.09.2022.
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Zu kurvenreich für FV Dosto Bahnausbau 2035: So könnte die Fahrzeit verkürzt werden

Der neue SBB-Fernverkehrszug kann Kurven nicht schnell genug fahren. Fünf Ideen, die fehlenden Minuten wettzumachen.

Der neue SBB-Fernverkehrszug, der FV Dosto, wird in den Kurven nie so schnell fahren, wie eigentlich vorgesehen. Laut SBB sei die eingebaute Neigetechnik, die sogenannte Wankkompensation, vergleichsweise fehleranfällig und nicht zukunftsfähig. Das Ziel, durch schnelle Kurvenfahrten teure Streckenausbauten zu umgehen, wird somit nicht erreicht. Dabei waren Lausanne und St. Gallen für den Ausbauschritt 2035 als Vollknoten vorgesehen.

Bahn-Ausbauschritt 2035

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Bis 2035 soll das Schweizer Bahnsystem schrittweise ausgebaut werden, um sich abzeichnenden Engpässe im Fern- wie auch im S-Bahn-Verkehr zu beheben. Das Parlament hat 2019 für das Gesamtpaket 12.89 Milliarden Franken bewilligt.

Doch nun ist offen, wie die kurvenreichen Strecken zwischen Lausanne und Bern sowie zwischen St. Gallen und Zürich in jeweils weniger als einer Stunde gefahren werden sollen. Denn im Schweizer Taktfahrplan geht es um Minuten.

Umsteigen am Knotenbahnhof

Zwischen den grossen Bahnhöfen soll die Fahrzeit deutlich unter einer Stunde liegen, damit es gute Anschlüsse gibt. Dafür kommen immer kurz vor der vollen Stunde die Züge in einem Knotenbahnhof an, dann ist Zeit zum Umsteigen. Kurz nach der vollen Stunde fahren die Züge weiter. Doch diese Vollknoten sind in St. Gallen und Lausanne vorläufig nicht möglich.

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Wie funktioniert das Umsteigen am Knotenbahnhof?
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Wie könnte man dennoch die Fahrzeiten zwischen grossen Bahnhöfen verkürzen? Die Vernehmlassung für Ideen und eventuelle Ausbauten läuft noch bis Mitte Oktober. Darüber entschieden wird 2026 im Parlament. Mögliche Lösungen hätten auch die drei Verkehrsexperten, die «10vor10» befragte.

Ideen, um die Fahrzeit zu verkürzen

  • Ueli Stückelberger, Direktor vom Verband öffentlicher Verkehr VÖV, schlägt vor, den Anschluss mit Regionalzügen sicherzustellen. Statt Fernzügen sollen sie auf die Fahrgäste warten, wenn diese nicht pünktlich zur vollen Stunde eintreffen.
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Ueli Stückelberger möchte Anschlüsse mit Regionalzügen.
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  • Ebenfalls Zeit sparen könnte man laut Stückelberger, in dem man mehr auf durchgehende Züge setzt. So wie es schon jetzt weniger Zwischenhalte bei den Eurocity-Zügen zwischen Zürich und München gibt.
  • Der Kanton St. Gallen hingegen möchte einen Abschnitt begradigen, um Fahrzeit zu sparen. Gemäss Patrick Ruggli, Leiter Amt für öffentlichen Verkehr Kanton St. Gallen, würde eine Begradigung zwischen Winterthur und Aadorf rund 1.1 Milliarden Franken kosten. Hierfür wäre ein etwa fünf Kilometer langer Tunnel notwendig, mit welchem rund anderthalb Minuten Fahrzeit eingespart werden könnte.
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Patrick Ruggli ist für eine Streckenbegradigung.
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  • Um wertvolle Minuten Fahrzeit einzusparen, müsse das Zusammenspiel zwischen Fahrplan, Strecke und Rollmaterial optimiert werden, empfiehlt der Bahnexperte von Railcoach Markus Barth. Konkret sollen die Züge schneller einfahren und die Fahrgäste bereits an markierten Stellen warten, an denen die Türen sind. Hier müssen die Züge dann punktgenau anhalten und es muss genug Platz haben zum Ein- und Aussteigen. Nach verkürztem Halt soll der Zug rasch beschleunigen.
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Effizienteres Einsteigen ist für Markus Barths eine Lösung.
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  • Eine weitere Idee Barths wäre, neue und bestehende Züge zu kombinieren. Auf der Neubaustrecke zwischen Aarau und Zürich könne man einstöckige Neigezüge im Viertelstundentakt einsetzen. Einige davon sollen dann auch nach St. Gallen oder Lausanne weiterfahren. Denn Neigezüge wie der ICN schaffen die kurvenreichen Strecken in kürzerer Fahrzeit.

10vor10, 2.9.2022, 21:50 Uhr

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