Kurzvideos auf Youtube stehen im Genfer Wahlkampf momentan besonders hoch im Kurs. Darin stellen sich Kandidatinnen und Kandidaten vor. Sie verbreiten die Videos auch via Social Media.
So versuchen die Politikerinnen und Politiker, möglichst viel Aufmerksamkeit und damit Stimmen zu gewinnen. Denn traditionelle Methoden wie Standaktionen in der Stadt oder Hausbesuche sind in Zeiten der vom Bund verordneten Corona-Massnahmen nicht erlaubt.
Wahlplakate bringen wenig
Auch wie die Kandidatinnen und Kandidaten in den Strassen von Plakaten lächeln, sehen viel weniger Leute, weil die meisten von ihnen zu Hause bleiben. Vor allem kleinere Parteien, die nur wenig Geld zu Verfügung haben, sehen sich in diesem besonderen Wahlkampf im Nachteil.
Er habe vor allem auf den direkten Kontakt mit potenziellen Wählerinnen und Wählern gesetzt, sagt zum Beispiel Pierre Vanek von der Linksaussen-Partei Solidarités. Vanek nennt den aktuellen Wahlkampf «demokratisch unverantwortlich». Für ihn ist es gar kein echter Wahlkampf.
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Holen die Bürgerlichen einen Sitz?
Dabei ist die Ausgangslage etwa in der Stadt Genf äusserst spannend: Die SP und die Grünen dürften in der fünfköpfigen Stadtregierung vier Sitze holen. Die grosse Frage lautet aber: Wer holt den fünften Sitz? Sind es die Bürgerlichen oder die Linksaussenparteien? Holen ihn letztere, dann wäre es das erste Mal seit über 20 Jahren, dass fünf Linke die Genfer Stadtregierung bilden.
Dabei ist die Ausrede der Wahlverlierer jetzt schon absehbar: der spezielle Wahlkampf in Zeiten des Coronavirus.