- Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach hat 2019 einen tieferen Umsatz und Betriebsgewinn ausgewiesen.
- Die Nachfrageschwäche aus dem Bereich Automobil und Industrie belastet das Unternehmen stark.
- Auch der Ausblick für das laufende Jahr birgt durch das Coronavirus weitere Unsicherheiten.
Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen brach 2019 auf 51.2 Millionen Euro ein, nachdem im Vorjahr noch 236.7 Millionen erzielt wurden, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Das Konzernergebnis wies einen Verlust von 521 Millionen Euro aus nach einem leichten Minus von 0.7 Millionen im Vorjahr.
Der Konzernumsatz ging um 10 Prozent auf 2.98 Milliarden Euro zurück und der Absatz um rund 13 Prozent tiefer. Der ungewöhnlich starke und lange Nachfragerückgang habe aufs Geschäft geschlagen. Die Folgen der ausgeprägten Marktschwäche auf das Ergebnis habe man mit internen Massnahmen nicht vollumfänglich auffangen können, schreibt das Unternehmen weiter.
Verhaltene Prognose
Für 2020 geht das Management wegen der Folgen des Coronavirus nur noch von einem geringen konjunkturellen Rückenwind aus. Jedoch wird mit einer Stabilisierung des Marktes gerechnet. Entsprechend wird ein «wesentlich verbesserter bereinigter Betriebsgewinn im Vergleich zu 2019» erwartet.
Coronavirus-Effekte sind dabei aber nicht berücksichtigt. Allfällige Auswirkungen des Coronavirus auf die Endmärkte und auf das Unternehmen seien zurzeit noch nicht abschätzbar, hiess es hierzu.
Schwieriges Jahr 2019
Das Management von Schmolz + Bickenbach zeigt sich mit Blick nach vorne verhalten optimistisch. Mit der Refinanzierung seien die Voraussetzungen geschaffen worden, um den Fortbestand über die Krise hinaus zu sichern. Die Restrukturierungsmassnahmen des Sanierungsplans würden entschlossen umgesetzt, um den Turnaround des Unternehmens in den nächsten Jahren voranzutreiben.
Der Stahlkonzern hat ein schwieriges Jahr hinter sich, zeitweise stand er kurz vor dem Konkurs. Die Grossaktionäre mussten sich auf eine Kapitalerhöhung einigen, um das Unternehmen zu retten. Um den Sanierungsplan und die Restrukturierungsmassnahmen gab es ein zähes Ringen, nach mehreren Verhandlungen konnten man sich jedoch einigen. Ohne das neue Geld durch die Kapitalerhöhung wäre Ende Januar wahrscheinlich Schluss gewesen.