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Stellenabbau bei Novartis Basler Regierung: «Massnahmen haben eine neue Qualität erreicht»

Die Regierung in Basel-Stadt nimmt den Stellenabbau bei Novartis mit Bedauern und Enttäuschung zur Kenntnis.

Die baselstädtische Regierung beobachtet den geplanten Stellenabbau beim Pharmakonzern Novartis mit Sorge. Das seien schlechte Nachrichten, sagt Christoph Brutschin, Vorsteher des Departements für Wirtschaft. «Vor allem das Ausmass des geplanten Abbaus in Basel überrascht mich», so Brutschin weiter.

Neue Qualität der Massnahmen

Während in der Vergangenheit der Abbau von Stellen nachvollziehbar gewesen sei - zum Beispiel aufgrund der Einstellung von Produktionsverfahren - sei die Lage im aktuellen Fall eine andere: «Die bestehenden Arbeitsplätze werden nicht abgebaut, sondern aus Kostengründen in andere Länder verlagert.» Diese Massnahmen hätten eine neue Qualität erreicht.

Nun seien die Politik wie auch die Unternehmen gefordert, um am Standort Basel auch weiterhin Beschäftigung für qualifizierte Personen bieten zu können, führt Christoph Brutschin weiter aus.

Gleichzeitig begrüsst die baselstädtische Regierung in einem Schreiben den geplanten Sozialplan. Sie verweist jedoch auf die Verunsicherung der betroffenen Angestellten - diese bräuchten rasch eine neue Perspektive. Die Behörden würden diesen «zur Seite stehen».

Auch Baselbieter Regierung bedauert Entscheid

Die Baselbieter Regierung reagiert ebenfalls mit Bedauern auf den Stellenabbau. Sie begrüsse Sozialplan, Umschulungs- und Frühpensionierungsangebote und biete Betroffenen ebenfalls Hilfe an.

Basel stark von Stellenabbau betroffen

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Der Abbau der Stellen in der Schweiz teilt sich gemäss Novartis wie folgt auf:

  • Basel: Rund 1'000 Stellen fallen weg
  • Stein: 700 Arbeitsplätze werden abgebaut
  • Schweizerhalle: Abbau von rund 350 Stellen
  • Locarno und Rotkreuz: Wegfall von circa 40 Arbeitsplätzen

Im Gegenzug werde man in Stein voraussichtlich bis zu 450 neue Stellen schaffen. Der gesamte Stellenabbau in der Schweiz soll gestaffelt über vier Jahre erfolgen.

Die Gewerkschaften Unia, Syna und der Verband Angestellte Schweiz reagieren konsterniert auf den angekündigten Stellenabbau in der Schweiz. Sie verlangen, dass Novartis den Entscheid zurückzieht. Christian Gusset von der Gewerkschaft Unia: «Ich bin schockiert, dass ein Konzern, der so hohe Gewinne macht, noch mehr für die Aktionäre herausholen möchte - und dies auf Kosten der Angestellten.»

Wie Novartis betont, bleibe man dem Standort Schweiz aber verbunden und bekenne sich zu ihm. Entsprechend werde man am Ende des geplanten Stellenabbaus auch nach wie vor etwa 10 Prozent der gesamten Mitarbeitenden hier beschäftigen.

Somit plant Novartis, in den kommenden Jahren sein weltweites Personal von derzeit etwa 125'000 auf etwa 100'000 zu kappen. Allerdings müsse dabei bedacht werden, dass sich die Zahl alleine schon durch die Ausgliederung von Alcon im kommenden Jahr reduziere.

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