«Unser Vorschlag ist dermassen gut, dass er politisch eine realistische Chance hat.» Diese Aussage, stammt von Tobias Eichenberger, dem Präsidenten der Ärztegesellschaft Baselland. Und sie zeigt, wie demonstrativ selbstbewusst die Ärztinnen und Ärzte bei der Präsentation der detaillierten Pläne für das Neubauprojekt auftraten.
Das Kantonsspital Baselland (KSBL) brauche einen Befreiungsschlag. Und ein Neubau auf der grünen Wiese könnte den nötigen Schub dafür bringen, sagte Eichenberger. Der Standort Salina Raurica sei ideal für das Projekt.
Der Neubau soll die bisherigen Standorte Liestal, Bruderholz und Laufen ersetzen. Die Bettenzahl möchten die Ärzte im Vergleich zur aktuellen Situation halbieren. Kostenpunkt des Neubauprojekts: 600 Millionen Franken. Davon sollen Private ein Drittel finanzieren, so die Idee der Ärztevereinigung.
Bei der Leitung des KSBL stossen die Ärztinnen und Ärzte mit ihrer Idee auf taube Ohren. Für die Geschäftsleitung ist ein Neubau zu teuer. Tobias Eichenberger, Präsident der Ärztegesellschaft Baselland, sagt dazu: «Die Spitalleitung hat bloss allgemein gerechnet. Wir haben aber das konkrete Projekt angeschaut. Es ist finanzierbar.»
Nächste Woche möchte die Baselbieter Regierung ihre favorisierte Variante für die Zukunft des KSBL präsentieren.
Derweil gibt es erste Kritik von Gesundheitspolitikerinnen und Gesundheitspolitikern. Vor allem Rahel Bänziger, grüne Landrätin und bis vor Kurzem Präsidentin der zuständigen Volkswirtschafts- und Gesundheitskommission, sieht einen Konflikt zwischen Wirtschaft und Gesundheit. «Salina Raurica ist der falsche Standort», sagt sie bestimmt. Dort wolle man Gewerbe ansiedeln und das passe überhaupt nicht zu den Spitalbauplänen.
Auch FDP-Landrat Sven Inäbnit, der der Idee zwar grundsätzlich positiv gegenüber steht, macht sich Sorgen um die Finanzierung. Immerhin müsste man auch bei einem Neubau Geld in die alten Bauten stecken, denn bis ein Neubau erstellt sei, dauere es noch einige Jahre, gibt er zu Bedenken.