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3. Quartalszahlen UBS übertrifft Erwartungen trotz Gewinnrückgang

  • Die UBS hat im dritten Quartal 2022 einen Gewinn von 1.73 Milliarden Dollar geschrieben, wie die Bank mitteilt.
  • Das ist rund ein Viertel weniger als 2021, aber deutlich mehr als Analysten erwartet hatten.

Unter dem Strich verdiente die grösste Schweizer Bank im Sommerquartal dieses Jahres 1.73 Milliarden US-Dollar, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Dies sind knapp ein Viertel weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, als die UBS noch über 2 Milliarden eingenommen hatte.

Die Bank spricht in einer Mitteilung von einem «guten Ergebnis in einem schwierigen Umfeld». Die Kunden machten sich allerdings nach wie vor Sorgen über die anhaltend hohe Inflation, die gestiegenen Energiepreise, den Krieg in der Ukraine und die Nachwirkungen der Pandemie, lässt sich CEO Ralph Hamers zitieren.

Alle Sparten betroffen

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Alle Sparten mussten im von Unsicherheit geprägten Umfeld einen Ertragsrückgang hinnehmen, wobei dieser in der Kernsparte der globalen Vermögensverwaltung (-4 Prozent) und im Schweizer Geschäft (-2 Prozent) jedoch sehr gering war. Das Investment Banking (-47 Prozent) und das Asset Management (-34 Prozent) litten hingegen stark unter den schwierigen Bedingungen.

Die Erträge in den Monaten Juli bis September gingen im Vergleich zum Vorjahr denn auch um knapp 10 Prozent zurück und erreichten 8.24 Milliarden Dollar. Bei ebenfalls etwas tieferen Kosten (-6 Prozent) verschlechterte sich das Verhältnis von Kosten zu Erträgen – die für Banken wichtige Cost/Income-Ratio – auf 71.8 Prozent. Damit lag die Bank aber immer noch gut im selbst gesteckten Zielband von 70 bis 73 Prozent.

Neue Vermögen zugeflossen

Die verwalteten Vermögen nahmen wegen der fast weltweiten Rückschläge an den Finanzmärkten weiter ab. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende September noch 3706 Milliarden Dollar – gut 200 Milliarden weniger als Ende Juni. Neue Gelder konnte die UBS trotz der allgemeinen Zurückhaltung an den Finanzmärkten hingegen weiter akquirieren.

Im Kerngeschäft, in der globalen Vermögensverwaltung (Global Wealth Management), zog die UBS netto 17.1 Milliarden Dollar sogenannter gebührengenerierender Vermögen an. Auch im Asset Management gab es Neugeldzuflüsse von netto 17.9 Milliarden.

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Legende: UBS-Chef Ralph Hamers gibt sich zuversichtlich. Keystone/Gaetan Bally

In Bezug auf den weiteren Jahresverlauf bleibt UBS-Chef Ralph Hamers wie üblich wenig konkret. Er gibt sich aber zuversichtlich, dass die Bank weiterhin «attraktive und nachhaltige Renditen» erzielen kann. Mit Blick auf das Risikomanagement und die Kosteneffizienz werde man auch im vierten Quartal «diszipliniert» bleiben, sagte er.

Im Gesamtjahr 2022 will die UBS zudem Aktienrückkäufe über 5.5 Milliarden tätigen, wobei gemäss den Angaben aktuell bereits eigene Aktien für über 5 Milliarden erworben wurden.

UBS-Chef zum guten Resultat im finanziell schwierigen Umfeld

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Die Gründe für die tieferen Gewinne bei der UBS seien offensichtlich, sagt UBS-Konzernchef Ralph Hamers. Das wirtschaftliche Umfeld sei herausfordernd. Vor allem, weil derzeit die Notenbanken die Zinsen kräftig nach oben schrauben und damit die Inflation bekämpfen würden. Gleichzeitig würden die Notenbanken durch ihre Zinsstraffungen erhebliche Unruhe an den Finanzmärkten und teils auch happige Verluste auf den Finanzanlagen wie Aktien und Obligationen auslösen.

Das spüre die vermögende Kundschaft. Und reagiert: Die Reichen und Superreichen, die ihr Geld von der UBS verwalten lassen, seien zurückhaltend geworden beim Geldanlegen, sagt Hamers. Für die UBS springen darum weniger Gebühreneinnahmen in der globalen Vermögensverwaltung heraus.

UBS kann von steigenden Zinsen profitieren

Allerdings haben die weltweit steigenden Zinsen auch Vorteile, zumindest für die Bank. UBS-Chef Ralph Hamers spricht von zwei Seiten derselben Münze. Auf der einen Seite bremsen die Zinserhöhungen zwar die Konjunktur, weil Kredite teurer werden. Als Folge halten sich Firmen und Konsumentinnen mit Ausgaben tendenziell zurück. Aber dafür gibt es auf der anderen Seite mehr Zinseinnahmen für Banken wie die UBS. Das Kreditgeben lohnt sich mehr. Die Marge im Zinsgeschäft wächst.

In den Zahlen der Grossbank für die ersten 9 Monate dieses Jahres ist dieser positive Effekt bereits zu sehen. Hamers erwartet, dass auch in der Schweiz die Nationalbank ihren Leitzinssatz weiter erhöhen wird. Von aktuell 0.5 auf 1.25 Prozent.

Auch Sparende könnten profitieren

Klar ist, die Zeit der Negativzinsen ist vorbei. Doch dürfen nun auch die Sparerinnen und Sparer bald wieder mit positiven Zinsen auf ihrem UBS-Konto rechnen? Ralph Hamers will nichts versprechen. Aber wenn die Zinssätze weiter steigen, würden auch Spareinlagen im Laufe der Zeit wieder Zinserträge einbringen.

Mit anderen Worten: Steigt das allgemeine Zinsniveau weiter, dann muss die UBS wohl auch auf den Sparkonti wieder höhere Zinsen zahlen. Doch eilig hat es die UBS damit offensichtlich nicht. Vorläufig belässt sie die Zinsen auf dem Sparkonto bei null.

SRF 4 News, 25.10.2022, 07:30 Uhr ; 

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