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Milliardengewinne trotz Krieg «Die UBS arbeitet derzeit sicher nicht im Krisenmodus»

Es sind schwierige Zeiten – auch für die Banken. Die UBS ist da keine Ausnahme. Doch Ralph Hamers, der die UBS seit November 2020 führt, gibt sich zuversichtlich.

Die Börsenkurse schlingern, der Krieg in der Ukraine dauert an, Europa bereitet sich auf einen Gasmangel vor, und auch die Furcht vor einem Abschwung der Wirtschaft wächst. Doch UBS-Chef Ralph Hamers macht sich keine allzu grossen Sorgen um seine Bank. «Nein, sicher nicht», sagt Hamers auf die Frage, ob die UBS derzeit im Krisenmodus arbeite.

Sein Hauptargument lautet: Wenn es die UBS schaffe, selbst in schwierigen Zeiten wie diesen Milliardengewinne zu schreiben, stehe sie solide da. 2.6 Milliarden US-Dollar Gewinn vor Steuern im jüngsten Quartal, das sei ein wirklich gutes Ergebnis, so Hamers.

Ralph Hamers
Legende: Der Niederländer Ralph Hamers hat die UBS-Führung im November 2020 übernommen. Keystone

Die Bank habe zudem eine starke Kapitalbasis, also genug eigenes Geld als Sicherheitspolster auf der Seite, um für grössere Stürme gerüstet zu sein. Die finanztechnische Kennzahl von gut 14 Prozent, dem sogenannten harten Kernkapital, bezeichnet Hamers als wirklich stark.

Situation der UBS ist «robust»

Tatsächlich steht die UBS damit innerhalb der Branche robust da. Als grösste Gefahr für die Wirtschaft allgemein – und damit auch für das Bankgeschäft – bezeichnet der Niederländer die Gasversorgung in Europa. Der Ukraine-Krieg schaffe politisch grosse Unsicherheit. Sollten die Probleme bei der Versorgung mit russischem Gas zunehmen, so treibe das die Energiepreise möglicherweise noch mehr nach oben.

Käme es dann zu einer anhaltenden Inflation – also zu hartnäckig steigenden Preise für alle möglichen Güter – dann werde es zunehmend schwierig, diese Inflation zu bekämpfen. Möglich wäre dies etwa durch höhere Notenbankzinsen, ohne dabei gleichzeitig die Wirtschaft in einen Abschwung zu schicken, erklärt Hamers im Gespräch mit SRF.

Zinsen mit Vor- und Nachteilen

Diese Rezessionsgefahr sei die grösste Herausforderung für die Wirtschaft. Und sie hat auch Folgen für die Bank, wie Hamers sagt: Die Kundschaft halte sich mit Investments zurück. Die UBS als Bank der Reichen und Superreichen nimmt deshalb weniger Gebühren ein in der globalen Vermögensverwaltung. Auf der anderen Seite dürften die steigenden Zinsen dazu führen, dass die Schweizer Grossbank künftig mehr verdient beim Vergeben von Krediten.

So gesehen besteht tatsächlich kein Anlass, sich grosse Sorgen zu machen um die UBS. Die Gelassenheit, die Konzernchef Ralph Hamers im Gespräch an den Tag legt, ist zumindest sachlich begründet.

Info 3, 26.07.2022, 12:00 Uhr

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