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50 Mio. Franken Strafzahlung Sunrise begräbt UPC-Deal definitiv

  • Der Telekomkonzern Sunrise hat den Übernahmevertrag für die Schweizer Kabelnetzbetreiberin UPC offiziell gekündigt.
  • Das teilte der UPC-Mutterkonzern Liberty Global mit.
  • Sunrise müsse dafür eine Konventionalstrafe von 50 Millionen Franken bezahlen.
  • Für das dritte Quartal meldet Sunrise einen Reingewinn von 48 Millionen Franken – gut 50 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich.

Liberty Global hoffe auf einen neuen Deal für seine Tochter, heisst es weiter. Das Unternehmen will der Mitteilung zufolge weitere Gespräche führen mit dem Sunrise-Verwaltungsrat, respektive der grössten Sunrise-Aktionärin Freenet. Diese hatte sich im Vorfeld gegen die geplante Übernahme von UPC gewehrt. Liberty Global hält fest, eine mögliche Übernahme sei für die Aktionäre und die Schweizer Konsumenten von «erheblichem Mehrwert».

Die Schweizer Kabelnetzbetreiberin nahm die Ankündigung von Sunrise zur Kenntnis, wie aus einer Stellungnahme von UPC hervorgeht. Von Sunrise lag zunächst keine Stellungnahme vor. Das Unternehmen will am Mittwoch seine jüngsten Quartalszahlen bekannt geben.

Streit um Kaufpreis

Im Oktober war die Übernahme von UPC durch Sunrise am Widerstand grosser Sunrise-Aktionäre gescheitert. Sunrise-Grossaktionär Freenet kritisierte unter anderem, den Kaufpreis sei zu hoch. Eine ausserordentliche Generalversammlung wurde in letzter Minute abgesagt, an der über die Finanzierung des 6,3 Milliarden Franken schweren Kaufs abgestimmt worden wäre.

Sunrise steigert Umsatz und Gewinn

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Sunrise meldet für das dritte Quartal einen Reingewinn von 48 Millionen Franken – gut 50 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Der Umsatz stieg um 1 Prozent auf 474 Millionen Franken.

Die Steigerung auf allen Ebenen gelang dank dem gut laufenden Geschäft mit Mobilfunk-Abos, Internet, TV und Geschäftskunden, meldet das Unternehmen. Das deutlich Plus beim Reingewinn sei auch einer Reduktion der der latenten Steuerverbindlichkeiten zu verdanken.

Weil der Übernahmevertrag mit UPC gekündigt wurde, rechnet Sunrise mit Zusatzkosten von bis zu 75 Millionen Franken. Hinzu kommt eine Strafe von 50 Millionen Franken, die Sunrise wegen der Kündigung des Übernahmevertrags zahlen muss.

Dabei legten Sunrise und Liberty fest, dass der bis 27. Februar 2020 gültige Kaufvertrag frühestens nach dem 11. November gekündigt werden kann. Sunrise erhielt gleichzeitig das Recht, den Vertrag danach gegen die Strafzahlung von 50 Millionen Franken zu kündigen.

Kein starker Swisscom-Konkurrent

Damit ist erneut ein Versuch gescheitert, im Schweizer Telekommarkt einen stärkeren Herausforderer für Branchenprimus Swisscom zu bilden. Die Eidgenössische Wettbewerbskommission untersagte vor neun Jahren die geplante Fusion von Sunrise und Orange.

Swisscom rechnet auch nach dem gescheiterten Zusammenschluss von UPC und Sunrise mit anhaltend starkem Wettbewerb. Die Tendenz sinkender Preise werde weitergehen, erklärte Swisscom-Chef Urs Schaeppi Ende Oktober.

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