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Schwierige Stellensuche in Zeiten von Corona
Aus 10 vor 10 vom 08.02.2021.
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Arbeitslosigkeit Immer mehr suchen einen Job – doch es wird immer schwieriger

Die neusten Arbeitsmarktzahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) sind wenig erbaulich. Erneut ist die Arbeitslosenquote gestiegen. Immer mehr Menschen suchen eine Anstellung, doch das wird immer schwieriger.

Die alleinerziehende Mutter Miranda Tinner erlebt dies derzeit hautnah. Normalerweise arbeitet sie im Service für einen Stundenlohn, die Arbeit ging ihr nie aus. Seit November hat sie keinen Job mehr.

Ich bin durch den ganzen Monat mit 17 Franken auf dem Konto gekommen.
Autor: Miranda Tinner Arbeitslose

«Es ist das Problem, die Miete nicht mehr bezahlen zu können. Keine Lebensmittel mehr kaufen zu können, weil irgendwann das Geld zu knapp ist», sagt Tinner. «Im Oktober, als ich den letzten Lohn beim alten Betrieb erhielt, konnte ich gerade noch meine Miete bezahlen. Dann bin ich durch den ganzen Monat mit 17 Franken auf dem Konto. Ich habe ein kleines Kind zu Hause und bin irgendwie durchgekommen.»

Überlastete Arbeitsvermittler

Es hätten sich praktisch von einem Tag auf den anderen 40 Prozent mehr Stellensuchende gemeldet, sagt Jürg Fischer, Leiter der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) in Wattwil (SG). Die Gemeinde Wattwil repräsentiert in etwa den schweizerischen Durchschnittswert in der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen.

Vergangenen März hat das RAV fast fünf Monate schliessen müssen. Die Betreuungsaufgaben wurden online oder per E-Mail übernommen. Seit Mitte Januar ist das RAV erneut geschlossen. Man prüfe nun Beratungen über Video, sagt Fischer.

Gut Ausgebildete haben bessere Chancen

Im vergangenen Jahr hat auch der französisch-schweizerische Doppelbürger Vincent Battandier den Job verloren. Er arbeitete als Finanzchef einer Reise-Online-Plattform. Er habe gewusst, dass es nicht mehr lange gehen würde – sein Unternehmen habe praktisch von heute auf morgen 90 Prozent weniger Umsatz gemacht.

Keiner meldete sich. Ich dachte zuerst, vielleicht sei das Telefon abgeschaltet.
Autor: Vincent Battandier ehem. Arbeitsloser

«Angst hatte ich keine, aber die Unsicherheit war da. Ich sagte mir, ich habe doch viele Möglichkeiten, ich schrieb viele Bewerbungen, viel mehr als sonst, wenn ich eine Stelle suche. Doch keiner meldete sich. Ich dachte zuerst, vielleicht sei das Telefon abgeschaltet. Es kam nicht mal mehr eine E-Mail. Rein gar nichts», erzählt Battandier.

Das Unternehmen bezahlte dem Manager ein externes Coaching für die Stellensuche. Fünf Monate später hatte er eine neue Anstellung bei einem globalen Industriekonzern.

Serviceangestellte Miranda Tinner ist immer noch auf der Suche. Sie nimmt derzeit an einem Beschäftigungsprogramm des RAV teil. «Ich sehe heute schon positiver in die Zukunft als noch vor zwei Monaten.»

10vor10, 08.02.2021, 21:50 Uhr

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