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Autoindustrie im Umbruch Tesla baut Gigafabrik in Berlin

  • Der Elektroautobauer Tesla baut seine europäische Auto-Fabrik im Umland von Berlin.
  • Tesla-Chef Elon Musk verkündete diesen Schritt am Dienstagabend.
  • Das Werk solle in der Nähe des geplanten Hauptstadtflughafens BER entstehen.
  • Die «Gigafactory» soll zunächst den künftigen Kompakt-SUV Model Y sowie auch Batterien und Antriebe bauen.
Video
Aus dem Archiv: Der riskante Plan von Elon Musk
Aus ECO vom 09.01.2017.
abspielen. Laufzeit 8 Minuten 40 Sekunden.

Tesla werde zudem ein Ingenieurs- und Designzentrum in Berlin ansiedeln, sagte Musk. «Deutschland baut grossartige Autos.» Das sei einer der Gründe für die Standort-Entscheidung gewesen.

Bis zu 7000 neue Stellen

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Die geplante Fabrik soll allein in Brandenburg nach Angaben der Berliner Wirtschaftsverwaltung 6000 bis 7000 neue Stellen schaffen. «Wichtig war für Tesla deshalb die nähe zu Berlin sowie zum neuen Flughafen BER», sagte eine Sprecherin mit Blick auf die Fachkräfte in der Hauptstadt.

Tesla plant demnach auch ein Entwicklungs- und Designzentrum in Berlin. Wie viele zusätzliche Arbeitsplätze dort entstehen sollen und welche Standorte dafür diskutiert werden, wurde zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Monaten habe es intensive Gespräche zwischen Berlin, Brandenburg und Tesla gegeben, sagte die Sprecherin.

Tesla hatte schon seit längerem nach einem Standort für eine «Gigafactory» für die Herstellung von Batterien und Fahrzeugen in Europa gesucht. Obwohl auch andere Länder Interesse zeigten, hatte Musk zuvor bereits gesagt, dass Deutschland gute Chancen habe.

Fabrik soll 2021 in Betrieb gehen

Im Gespräch waren aber eher andere Bundesländer - mitunter das Saarland und Niedersachsen. Berlin und Brandenburg waren nicht auf dem Radar.

Die Fabrik in Deutschland soll nach bisherigen Angaben voraussichtlich Ende 2021 in Betrieb gehen. Musk twitterte in der Nacht zum Mittwoch, das Model Y solle das erste Fahrzeug aus dem Werk sein. Der Kompakt-SUV auf Basis des jetzigen Tesla-Hoffnungsträgers Model 3 könne nach Einschätzung von Experten zum meistverkauften Fahrzeug der Firma werden.

Mit dem Model 3, das in Deutschland aktuell ab einem Preis von gut 44'000 Euro zu haben ist, will Tesla sich einen breiteren Markt erschliessen.

Fabriken in Nevada und China

Die erste sogenannte «Gigafactory», die bisher nur Batterien produziert, baute Tesla in der Wüste im US-Bundesstaat Nevada. Erst vor kurzem wurde in weniger als sechs Monaten eine Fabrik in China fertiggebaut. Dort sollen bis zu 150'000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden, zunächst das Model 3, dann auch das Model Y.

In der Nähe von Berlin soll der Tesla Y gebaut werden.
Legende: In der Nähe von Berlin soll der Tesla Y gebaut werden. Keystone

Das Model 3 wird bisher im Tesla-Stammwerk in Fremont (USA) im Silicon Valley gebaut. Die Fabrik ist so überlastet, dass Musk eine Fertigungslinie in einem Zelt neben den Werkshallen aufbauen liess.

In der Wüste von Nevada befindet sich bereits eine Autofabrik von Tesla.
Legende: In der Wüste von Nevada befindet sich bereits eine Autofabrik von Tesla. Keystone

In Europa montierte Tesla bisher in den Niederlanden einige Fahrzeuge der teureren Modellreihen S und X. Musk stellte aber wiederholt klar, er sehe die Zukunft der Firma vor allem im Model 3 und im Model Y.

Tesla ist ein Vorreiter bei der Elektromobilität, kämpfte aber angesichts teurer und verzögerter Produktions-Anläufe bei neuen Modellen immer wieder mit hohen Verlusten.

Tesla wagt Schritt nach Deutschland

Zugleich wird praktisch nach jeden Quartalszahlen der Firma diskutiert, ob die Nachfrage nach Elektroautos generell stark genug ist, um Musks ambitionierte Wachstumspläne zu tragen. Auch zeichnet sich wachsende Konkurrenz aus China ab, wo Elektrofahrzeuge massiv vom Staat gefördert werden.

Die Ansiedlung der Fabrik in Deutschland hat auch symbolische Kraft. Tesla wagt sich ins Heimatland der deutschen Premium-Autobauer, die oft um die gleichen Käufer-Schichten kämpfen – so kommt das Model 3 als direkter Gegenspieler von BMWs 3er-Reihe daher. Die Deutschen sind gerade auch dabei, ein breiteres Angebot an Elektro-Fahrzeugen auf die Beine zu stellen.

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71 Kommentare

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  • Kommentar von Hubertus Wach  (H. Wach)
    Erstaunlich wie der Tesla-Muskomania-Hype in den Kommentaren, bei den Grünen, den Klimaschutz-Lobbyisten bis hin zu der Autolobby helle Begeisterung auslösen. Die Rohstoffproduktion vor Ort von Lithium, Mangan, Kobalt, Graphit, usw. verletzen Menschenrechte. Der ergiebigste Salzsee „Salar de Uyuni“ im ärmsten Land Bolivien hat bereits heimische Bauern wegen Wassermangel vertrieben. Lithium-Ausfällung braucht Unmengen von Süsswasser vor Ort. Korruption u. Ausbeutung macht die Länder noch ärmer!
  • Kommentar von Maria Kaiser  (Klarsicht)
    Es gibt keine Dummheit, der eine Mainstreammehrheit nicht hinter her rennt. Ich sehe die neuen Schrotthalden schon vor mir, die dieser neue rein kommerzielle Irrsinn hervorbringt ! Anstatt so leichte Fahrzeige zu bauen die mit 30 PS Leistung über jeden Berg fahren, mit max 2 Liter Kraftstoffverbrauch sowie mit der heutigen, bewährten, hervorragenden Motortechnik die locker wartungsfrei 200 000km bewältigt. Dazu einem Herstellpreis von3000Fr, im Verkauf 9000Fr- ein völlig grünes Auto ! Nein ??
    1. Antwort von Arno Zingg  (Arno Zingg)
      Lieber Herr Kaiser, die Verbrenner-Industrie hat schon vor Jahrzehnten das 1-Liter-Auto versprochen, aber am meisten Werbung wird seit Jahren für überdimensionierte SUVs gemacht. Es ist also ganz bestimmt nicht Teslas fehler, dass solche Autos noch nicht auf den Strassen rumfahren. Aber Tesla hat mit einer durchdachten Strategie und Skalierungseffekten innerhalb von gut 10 Jahren ein massen- und alltagstaugliches E-Auto quasi aus dem Nichts entwickelt, das grüner ist als jeder Verbrenner.
    2. Antwort von Maria Kaiser  (Klarsicht)
      Lieber Herr Zingg, die Verbrenner-Industrie wäre schon lange in der Lage ein leichtes 1 bis 2 Liter Fahrzeug auf den Markt zu bringen, die Gesetzgeber müssen nur endlich handeln und diese schweren Protzkarren aus den Städten verbannen und seit Greta gar zu verbieten. Der Kunde der ein solches Auto kauft, muss mit gewaltigen Strassensteuern belegt werden, dann regelt sich das von selbst. Nein, man muss Erderwärmung jammern und weiter machen wie bisher aber mit einem noch weniger grünen E-Karren !
  • Kommentar von Ulrich Zimmermann  (Crocc)
    Das wird der deutschen Autoindustrie Beine machen um erfolgreich zu produzieren und zu verkaufen. Diese Tesla-Werke werden dem E-Auto zum Durchbruch verhelfen und die Preise werden konkurrenzfähig.
    1. Antwort von antigone kunz  (antigonekunz)
      Wau ... Das nenne ich ein echte zukunftsträchtige Vision.