Für eine Tasse Kaffee braucht’s Kaffee, Wasser, allenfalls Milch, Rahm und Zucker, Strom, Tasse und Unterteller, ein Biskuit – und Abwaschmittel und die Entsorgung des Abfalls.
Doch diese Kosten machen nur gerade ein Viertel der effektiven Kosten des Café crème im Restaurant aus. Auch wenn die Preise für Kaffee und Zucker in den letzten Monaten deutlich gestiegen seien, erklärt Hans-Peter Oettli. Er ist Verbandspräsident von Cafetier Suisse.
«Der grösste Kostenblock sind die Mitarbeiterkosten», so Oettli. Neben den Löhnen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen Miete, Strom und Heizung für die Lokale das Gros der Kosten aus. Und weil diese Kosten in den nächsten Monaten kaum sinken werden, werden die Preise für Café crème, Latte, Espresso und Co. weiter steigen.
Preissteigerung von 5 bis 15 Prozent
Oettli spricht von einer Steigerung von 5 bis 15 Prozent. «Schlussendlich wird sich das im Durchschnitt um 10 Rappen herumbewegen.» Das entspräche einem Durchschnittspreis in der Deutschschweiz von 4.59 Schweizer Franken pro Tasse.
Dazu kommt: Nach der Pandemie stiegen die Umsätze für Kaffee in der Tasse im Lokal oder im Becher für unterwegs deutlich an. Doch nun stellt Cafetier Suisse fest, dass die Nachfrage abflacht.
Auch da spiele der Mangel an Fachkräften eine Rolle, so Oettli: «Aufgrund der mangelnden Fachkräfte mussten viele Betriebe ihre Öffnungszeiten anpassen. Und wenn man weniger lange offen hat, auch wenn man Randzeiten abschneidet, sinken die Umsätze.»
Der Verband will weiter auf die Ausbildung von Baristi und Bariste setzen – gerade auch, um die Nachfrage wieder anzukurbeln: «Wenn Sie einen guten Kaffee anbieten, ist der Gast gerne bereit, einen zweiten Kaffee zu trinken. Und so können Sie die Umsätze steigern.»
Denn nach wie vor stimmen die Margen beim Kaffee. «Kaffee ist ein Produkt, das einen verhältnismässig hohen Deckungsbeitrag leistet. Er trägt dazu bei, dass unsere Betriebe gut überleben können», betont Oettli.
1000 Tassen Kaffee pro Kopf
Schweizerinnen und Schweizer sind beim Konsum von Kaffee Weltspitze. Mit gut 1000 Tassen Kaffee pro Kopf und Jahr gehören wir zu den eifrigsten Kaffeetrinkerinnen und -trinkern. Da liegt es auf der Hand, dass die Gastronomie stark auf diese Kaffeeliebe setzt – trotz stetig steigender Preise.