Das Biotechunternehmen Idorsia muss wegen seiner klammen Finanzlage rigoros sparen. Bis zu 500 Stellen will das Baselbieter Unternehmen streichen und auch bei den laufenden Forschungsprojekten werden nur die wichtigsten fortgesetzt.
Durch das Kostensenkungsprogramm sollen die Kosten am Hauptsitz um etwa die Hälfte gesenkt werden, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Schwierigkeiten sind demnach auf die schleppender als erhofft verlaufenden Produktverkäufe und ein insgesamt schwieriges globales finanzielles Umfeld zurückzuführen.
Konzentration auf erfolgversprechende Forschung
Die Folge ist, dass Idorsia den Rotstift ansetzen muss. So werden die Investitionen in Forschung und Entwicklung erheblich reduziert. Zudem wird sich das Biotechunternehmen auf jene Aktivitäten konzentrieren, die schnell und mit vertretbarem finanziellem Aufwand vorangebracht werden können.
Die Projekte, die nicht den Prioritäten des Unternehmens entsprechen, werden entweder gestoppt oder für eine Partnerschaft oder Auslizenzierung vorbereitet.
Ab 2024 schlanker unterwegs
Bei Idorsia sollen deshalb bis zu 500 der insgesamt rund 1200 Stellen abgebaut werden. Sie werden den Angaben zufolge vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung und den damit verbundenen Unterstützungsfunktionen wegfallen.
Das Unternehmen sei bestrebt, die Zahl der potenziellen Entlassungen durch natürliche Fluktuation, Pensionierungen und andere Massnahmen zu minimieren. Ein Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretern am Hauptsitz sei eingeleitet worden.
Wir können das derzeitige Investitionsniveau nicht aufrechterhalten.
Das Sparprogramm soll nach einem Konsultationsverfahren bis Ende Jahr abgeschlossen sein, die Kostenreduzierung soll ab Anfang 2024 vollständig wirksam werden.
«Ich bedaure zutiefst, eine solche Initiative einleiten zu müssen, aber wir können das derzeitige Investitionsniveau einfach nicht aufrechterhalten», wird Firmenchef Jean-Paul Clozel in der Mitteilung zitiert.
Verkauf des Asiengeschäfts reicht nicht
Idorsia steckt seit Längerem in der Klemme, weil das Unternehmen dringend frische Gelder benötigt, um seinen Forschungsaufwand finanzieren zu können. Zuletzt war immer wieder über eine mögliche Kapitalerhöhung spekuliert worden.
Erst am gestrigen Donnerstag hatte das Biotechunternehmen mitgeteilt, sein Asiengeschäft für 400 Millionen Franken zu verkaufen. Experten hatten diesen Schritt zwar grundsätzlich begrüsst, gleichzeitig aber betont, dass diese Mittel nicht ausreichten, um den Kapitalbedarf weit über das laufende Jahr hinaus zu decken.