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Börsenkurse unter Druck «Die Anspannung bleibt gross»

Nach dem weltweiten Absturz der Börsenkurse am Montag bleiben die Märkte nervös, wie die Börsen in Asien erwarten lassen. Der Franken bleibe als sichere Währung in Krisenzeiten vorerst stark, sagt Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler.

Eveline Kobler

Wirtschaftsredaktorin

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Eveline Kobler ist seit 2007 bei Radio SRF tätig und leitet seit Dezember 2016 die Wirtschaftsredaktion.

SRF News: Wie sind die Börsen in Asien heute Morgen in den Handel gestartet?

Eveline Kobler: Zunächst kam es zu kleineren Kursverlusten, inzwischen haben sich die Indizes etwa in Japan etwas stabilisiert. Der Handel gestaltet sich aber nach wie vor sehr nervös, die Anspannung ist gross. Grund dafür ist die weltweite Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Coronavirus sowie die Schockwelle vom Montag wegen des Absackens des Erdölpreises um zeitweise bis zu 30 Prozent.

Ist zumindest beim Ölpreis eine Beruhigung feststellbar?

Einigermassen. Der Erdölpreis hat bislang um sieben Prozent auf rund 35 Dollar pro Fass zugelegt – an einem normalen Tag wäre dies ein sehr starker Anstieg, doch im aktuellen Umfeld befindet sich der Barrel-Preis noch immer auf sehr tiefem Niveau.

Die US-Schieferölproduzenten haben das Nachsehen.

Weiterhin liefern sich Saudi-Arabien und Russland öffentlich einen Machtkampf um Machtanteile und drehen den Erdölhahn auf, obschon die Nachfrage derzeit tief ist. Das Nachsehen haben die US-Schieferölproduzenten, die vergleichsweise hohe Kosten für die Produktion ihres Öls haben.

Was ist vor diesem Hintergrund heute von den europäischen Börsen zu erwarten?

Das ist völlig offen. In Europa und den USA macht das Wort «Rezession» die Runde, zugleich hofft man, dass die Regierungen und Notenbanken der Wirtschaft zu Hilfe eilen könnten. So will US-Präsident Donald Trump heute seine Vorstellungen präsentieren, wie er den Lohnempfängern helfen will, und am Donnerstag informiert die Europäische Zentralbank, ob sie Geld in den Markt pumpen will.

Der Franken bleibt sehr stark.

Welche Auswirkungen hat die aktuell angespannte Situation auf den Schweizer Franken?

Der Druck hat gegenüber Montag ganz leicht abgenommen. Derzeit kosten ein US-Dollar rund 93 Rappen, ein Euro knapp 1.06 Franken. Die Schweizer Währung bleibt also sehr stark, entsprechend ungemütlich ist derzeit die Lage für die Exportunternehmen.

Das Gespräch führte Christina Scheidegger.

SRF 4 News aktuell, 06.10 Uhr ; 

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