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195 Millionen für Marilyn Monroe-Bild – Kunstmarkt boomt
Aus 10 vor 10 vom 10.05.2022.
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Boomender Kunstmarkt Pandemie, Krieg – und die Reichen kaufen Kunst

Die neuste Versteigerung eines Andy-Warhol-Bildes zeigt: Es fliesst so viel Geld in den Kunstmarkt wie noch nie.

Die Marilyn Monroe des Popart-Künstlers Andy Warhol ist das derzeit extremste Beispiel für den Boom des Kunstmarkts. Mit 195 Millionen Dollar hat sie den höchsten Kaufpreis für ein Werk aus dem 20. Jahrhundert erzielt.

Am selben Tag wechselten in New York aber noch andere Werke aus einer Schweizer Sammlung die Besitzer, ebenfalls für astronomische Summen: etwa ein abstraktes Werk von Cy Twombly.

Kunstwerk, das dunkle Striche auf hellem Untergrund zeigt.
Legende: 21 Millionen US-Dollar: Dieses Bild des US-Künstlers Cy Twombly von 1955 erzielte an der Christie's-Auktion vom 9. Mai in New York den zweithöchsten Kaufpreis. Einen Titel trägt es nicht. SRF

Dem Käufer oder der Käuferin war es 21 Millionen US-Dollar wert. Der Preis übertraf die Schätzung des Auktionshauses Christie’s, die bei einer Spanne von 10 bis 15 Millionen US-Dollar gelegen hatte.

Was geschieht auf dem Kunstmarkt? Die Zahlen zeigen: Er hatte sich bereits von der Pandemie erholt, als in anderen Märkten noch vielfach der Ausnahmezustand galt. 2021 lagen die Verkäufe sogar höher als im Jahr vor der Pandemie.

65.1 Milliarden US-Dollar sind 2021 mit dem Verkauf von Kunst und Antiquitäten erzielt worden.

«Covid hat einen unglaublichen Katalysator in Gang gesetzt», sagt Andreas Ritter. Der Anwalt ist Präsident des Verbands Kunstmarkt Schweiz. Alles sei plötzlich nur noch digital gewesen. Dies habe für viele Anbieter zu neuen Kunden aus der ganzen Welt geführt.

«Das zweite Phänomen ist, dass die Kunden erstaunlicherweise auch jünger werden», sagt er. «Früher litt der Kunstmarkt darunter, dass die klassischen Käufer und Sammler schon recht saturiert und älter waren. Mit den digitalen Verkaufskanälen wurden plötzlich auch neue, junge Kundschaften erschlossen.»

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Andreas Ritter, Kunstmarkt Schweiz: «Über die digitalen Kanäle hatten die Auktionshäuser in no time neue Kunden.»
Aus News-Clip vom 11.05.2022.
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Dass die Käufer von Kunst jünger werden, zeigt auch eine Studie der UBS zum Kunstmarkt. 2020 wuchs das Segment der Unter-35-Jährigen um 72 Prozent und legte 2021 weiter zu.

Jünger, digitaler – und reicher: Die Pandemie hat die Vermögensungleichheit auf der Welt verschärft. Der Vermögenszuwachs bei den obersten Einkommensklassen war so gross wie noch nie. Mittlerweile gibt es mehr als 2600 Milliardäre auf der Welt. Und diese legen ihr Geld gerne in Kunst an.

Andreas Ritter von Kunstmarkt Schweiz bestätigt: «Während Kunstsammeln früher nur einen sehr kleinen Kreis von ambitionierten und passionierten Sammlern angesprochen hat, ist es heute viel breiter, und das Investment steht im Vordergrund.»

Krieg als weiterer Booster?

Bei Christie’s in New York ist man zufrieden mit den Umsätzen der letzten Auktion. Und was macht der Krieg mit der Kunstwelt? Das wird sich Mitte Juni zeigen, wenn die Art Basel ihre Tore öffnet.

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Alex Rotter, Christie's: «Heute Abend war ein schöner Escape»
Aus News-Clip vom 11.05.2022.
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Vielleicht verleiht er dem Markt gar einen weiteren Schub. Alex Rotter von Christie’s sagt am Rande der Versteigerung vom 9. Mai: «Kunst ist eine wunderschöne Sache, mit der man sich umgeben kann, wenn die Welt rundherum kompliziert ist.»

Tagesschau, 10.5.22, 21.50 Uhr

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