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Disney+, Hulu, und Co. Disney schliesst im Streaming-Geschäft zu Netflix auf

  • Walt Disney hat im jüngsten Geschäftsquartal rasantes Wachstum mit seinen Streaming-Diensten verzeichnet.
  • Die On-Demand-Services Disney+, Hulu und ESPN+ brachten es Ende Juni zusammen auf insgesamt rund 221 Millionen Abos.
  • Damit hat Disney zum bisherigen Streaming-Marktführer Netflix aufgeschlossen, der zuletzt Kunden verlor und das vergangene Vierteljahr ebenfalls mit rund 221 Millionen Nutzerkonten beendete.

«Wir hatten ein exzellentes Quartal», verkündete Disney-Chef Bob Chapek bei der Bilanzvorlage. Vor allem Disney+ und ESPN+ florierten mit jährlichen Wachstumsraten von 31 beziehungsweise 53 Prozent auf nun gut 152 Millionen beziehungsweise knapp 23 Millionen Abonnenten.

Dennoch musste das Unternehmen seine Abonnentenprognose für Disney+ senken. Die Gesamtzahl der Disney+-Kunden werde bis Ende September 2024 zwischen 215 Millionen und 245 Millionen liegen, teilte Disney mit. Das ist ein Rückgang gegenüber den 230 Millionen bis 260 Millionen, die Disney zuvor prognostiziert hatte.

Hauptdarstellerin Iman Vellani bei der Premiere von «Ms. Marvel»
Legende: Hauptdarstellerin Iman Vellani bei der Premiere von «Ms. Marvel» REUTERS/Mario Anzuoni

Grund für die reduzierten Erwartungen sei der Verlust der Streaming-Rechte für die Kricketspiele der Indian Premier League. Die Streaming-Einheit halte aber weiterhin daran fest, im Geschäftsjahr 2024 erstmals einen Gewinn zu erwirtschaften, sagte Finanzchefin Christine McCarthy.

Preiserhöhung und Angebotserweiterung

Der erst im November 2019 als Netflix-Jäger gestartete Streaming-Service Disney+ gewann in drei Monaten 14.4 Millionen Kunden hinzu – deutlich mehr als von Experten erwartet.

Mit der «Star Wars»-Serie «Obi-Wan Kenobi» und Marvels «Ms. Marvel» landete Disney+ zwei grosse Hits. Die starke Nachfrage nach den Streaming-Diensten nutzte Disney sogleich, um kräftige Preiserhöhungen einzuleiten. So soll der Preis für das werbefreie Standardabo bei Disney+ für Kunden in den USA am 8. Dezember um 3 Dollar auf 10.99 Dollar pro Monat steigen.

Dafür will Disney aber – wie auch Netflix – eine günstigere Variante mit Werbepausen einführen. Dieses Angebot soll monatlich 7.99 Dollar kosten – so viel wie bislang das werbefreie Abo. Bei Hulu geht der Preis je nach Abomodell um ein bis zwei Dollar pro Monat hoch. ESPN+ hatte auch erst kürzlich eine Preiserhöhung in den USA angekündigt.

Parade im Disney World in Orlando, Florida (USA)
Legende: Parade im Disney World in Orlando, Florida (USA) REUTERS/Octavio Jones

Auch finanziell lief es gut für das Entertainment-Imperium, zu dem auch noch die klassische Kabelsparte sowie Filmstudios, Themenparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffe gehören. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 21.5 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg um 53 Prozent auf 1.4 Milliarden Dollar (1.32 Milliarden Schweizer Franken).

Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem Kursanstieg von über vier Prozent. An der Wall Street hatte Disney es zuletzt schwer – die Aktie liegt seit Jahresbeginn mit 28 Prozent im Minus.

SRF4 News, 11.08.22, 7 Uhr ; 

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