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Erneuerbare Energie Ausschreibungen kommen wieder aufs Tapet

Bis 2050 braucht es zehnmal mehr erneuerbare Energie, um Atomstrom zu kompensieren. Ein Mittel: Stromversteigerungen.

Wind und Sonne – mit erneuerbarer Energie will die Schweiz ihre Klimaziele erreichen und gleichzeitig die alternden Atomkraftwerke ersetzen. Damit beides gelingt, muss laut einer neuen Studie der Schweizerischen Energiestiftung bis 2050 mindestens zehnmal mehr Strom aus Wind und vor allem aus Sonnenkraftwerken verfügbar sein. Dazu brauche die Schweiz ein neues Förderinstrument: Versteigerungen.

Schweizer investieren lieber im Ausland

Zurzeit will kaum jemand in der Schweiz in grosse Photovoltaikanlagen investieren. Zu ungewiss scheint es, wie viel Geld man für den produzierten Strom künftig erhält und wann und ob überhaupt sich die Anlage je amortisieren lässt. Schweizer Energiekonzerne investieren zwar Millionenbeträge in Solarpanels, aber eben im umliegenden Ausland, wo sie an Ausschreibungen teilnehmen.

Der Solarpark La Boverie in Payerne.
Legende: Der Solarpark La Boverie in Payerne. Keystone

«In allen europäischen Ländern gibt es diese Ausschreibungen, die sehr gut funktionieren», betont Rudolf Rechsteiner, ehemaliger SP-Nationalrat, Ökonom und Autor der Studie. Er ist überzeugt: «Das Ganze wird nicht teurer als bisher.»

Ausgeschrieben wird der Bau einer Photovoltaikanlage zum Beispiel auf einer Lärmschutzwand oder an der Fassade eines öffentlichen Gebäudes. Wer den tiefsten Preis pro Kilowattstunde produzierten Strom bietet, erhält den Zuschlag. Über eine sogenannte Marktprämie garantiert der Staat den Produzenten, dass sich die Anlage amortisieren lässt.

Massnahmen vom Parlament gestrichen

Das Bundesamt für Energie betont auf Anfrage, solche Versteigerungen seien im ersten Massnahmenpaket zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 ursprünglich vorgesehen gewesen, dann aber vom Parlament gestrichen worden. Sie kämen aber in der anstehenden Diskussion um die vollständige Liberalisierung des Strommarktes wieder aufs Tapet.

Der Schweizerischen Energiestiftung geht das zu langsam. Bis ins Jahr 2050 müsse schliesslich zehnmal mehr erneuerbarer Strom verfügbar sein als heute. 45 Terawattstunden sollten es nach Berechnung der Energiestiftung sein. Das Bundesamt für Energie will diese Zahlen noch nicht kommentieren.

Man sei selbst daran, Szenarien zu entwickeln.

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