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Krypto-Börse FTX in finanziellen Nöten
Aus Echo der Zeit vom 10.11.2022. Bild: Keystone/Valentin Flauraud
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Facebook, Bitcoin & Co. Schlechte Zeiten für Kryptowährungen und Techfirmen

Massenentlassungen und Aktienkursstürze prägen derzeit das Bild. Die Gründe dafür sind vielfältig – und doch ähnlich.

Worum geht es? Die angeschlagene Kryptobörse FTX ist offiziell zahlungsunfähig. Der Konzern von Tech-Unternehmer Sam Bankman-Fried beantragte nach eigenen Angaben Gläubigerschutz in den USA. Bankman-Fried gab zudem seinen Rücktritt als Chef bekannt. Die Firma hat massive Liquiditätsprobleme. Eine Folge: Die Börsenkurse der Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherum sind auf Zweijahres-Tiefststände gefallen. Für Schlagzeilen sorgen auch Techfirmen wie Facebook, Twitter oder Amazon – mit Massenentlassungen und Börsenkursstürzen.

Was ist bei FTX los? Wenn jemand Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Tether oder Solana kaufen will, tut er das beispielsweise per Internet an einer Kryptobörse wie FTX. Nun aber sorgten Gerüchte, dass FTX und ein mit ihr verbandeltes Unternehmen Kundengelder als Sicherheiten für neues Kapital benutzten, für den Absturz: Investoren und Anlegerinnen zogen panikartig ihr Geld zurück, FTX geriet in eine Liquiditätskrise. Die Kryptobörse steht vor dem Kollaps, es droht ein Loch von acht Milliarden Dollar.

Wieso stürzen Kryptowährungen ab? Unmittelbar sorgt die Verunsicherung rund um FTX für noch mehr Druck. Denn die Kryptowährungen leiden schon seit Längerem darunter, dass die Zeiten des billigen Geldes vorbei sind, die Zinsen steigen wieder. Weil Kryptowährungen mit grossen Risiken verbunden sind, lassen sich weniger Anleger auf diese Wette ein.

Bitcoin für 16'000 Dollar

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Legende: Reuters/Dado Ruvic

Der Bitcoin beispielsweise rutschte am Mittwoch auf ein Zwei-Jahrestief von unter 16'000 Dollar. Seit dem Allzeithoch im November 2021, als die marktgrösste und älteste Kryptowährung noch knapp über 68'000 Dollar notierte, verlor sie also seither über drei Viertel ihres Werts. (sda)

Was ist mit den Techfirmen? In den letzten Wochen und Tagen sind auch Meta (Facebook), Twitter oder Amazon mit Negativschlagzeilen aufgefallen. Ihre Börsenkurse sind stark gesunken, Tausende Angestellte wurden entlassen. Auch sie spüren, dass die Zeiten des billigen Geldes vorbei sind, denn auch Investments in Facebook & Co. sind mit grossen Risiken verbunden. Hinzu kommen teils individuelle Probleme.

Was ist das Problem bei Twitter? Nach der Übernahme des Kurznachrichtendiensts durch Tesla-Chef Elon Musk ist unsicher, wie es mit der Plattform weitergeht. Als Folge wird weniger Werbung geschaltet, Twitter nimmt noch weniger ein als in der Vergangenheit. Dazu muss man wissen: Das Unternehmen hat in acht der letzten zehn Jahren Verluste geschrieben.

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Archiv:Elon Musk krempelt Twitter um
Aus Tagesschau vom 04.11.2022.
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Welche Probleme hat Meta? Der Mutterkonzern von Facebook ist ebenfalls von Werbung abhängig. Diese geht nach der Pandemie auch wegen der schlechten Konjunkturaussichten zurück. Ausserdem werden Investoren immer skeptischer, was die Milliardeninvestitionen von Meta ins sogenannte Metaverse angeht. Ab wann und ob in dieser virtuellen Welt überhaupt jemals Geld verdient werden kann, ist offen. Ausserdem schlägt die Änderung der Privatsphäre-Einstellungen auf den iPhones von Apple laut Meta mit rund zehn Milliarden Dollar Mindereinnahmen zu Buche.

Was sind Amazons Probleme? Der Onlinehändler bekommt ebenfalls die schwächelnde Konjunktur zu spüren – und das Ende der Pandemie. Viele Leute kehren wieder zu ihrem früheren Einkaufsverhalten zurück und bestellen weniger Waren per Internet.

Was bedeutet das fürs Geschäftsmodell? Einige Geschäftsmodelle von Techfirmen haben wohl nur funktioniert, weil Investorinnen ständig Geld eingeschossen hatten und auf zukünftige Gewinne hofften. Diese Bereitschaft hat abgenommen, was die Lage für viele Unternehmen erschwert. Einige der Geschäftsmodelle könnten deshalb am Ende sein. Doch andere haben durchaus eine Zukunft. Zudem wurden die Techunternehmen in den letzten Jahren des billigen Geldes an den Börsen sicher zu hoch bewertet, auch darum jetzt diese Kurskorrektur.

Echo der Zeit, 10.11.2022, 18:00 Uhr;

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