- Der Schweizer Backwaren-Hersteller Aryzta hat eine neue Führung.
- Die ausserordentliche Generalversammlung wählte – auf Antrag einer Investorengruppe – Urs Jordi zum neuen Verwaltungsrats-Präsidenten.
- Jordi war früher bereits Chef beim Aryzta-Vorgänger Hiestand.
Zudem wählten die Aktionäre mehrere weitere Personen neu in den Verwaltungsrat. Der bisherige Verwaltungsrats-Präsident und der Konzern-Chef wurden abgewählt.
Damit hat sich die Investorengruppe «Veraison» klar durchgesetzt. Sie hat im Vorfeld angegeben, sie wolle die angeschlagene Aryzta wieder in die Gewinnzone führen.
Rückzug von Schmid
Ursprünglich hätte es beim Präsidium zu einer Kampfwahl kommen sollen: Aryzta stellte Andreas Schmid, ehemaliger Barry-Callebaut-Chef und Verwaltungsrat mehrere Firmen, für den Posten auf.
Doch dieser nahm sich am Vortag der GV selbst aus dem Rennen. Dies begründete er mit den «jüngsten Entwicklungen», wobei er offensichtlich auf die jüngst bekannt gewordenen Übernahmeverhandlungen anspielte.
Am Donnerstagabend hatten Aryzta und die Investmentfirma Elliott des US-Milliardärs Paul Singer bestätigt, Übernahmeverhandlungen zu führen. Singer ist bekannt als aggressiver Investor. Unter anderem hat er bereits den Kurznachrichtendienst Twitter und den Pharmakonzern Bayer ins Visier genommen.
Auch Jordi sprach sich entschieden gegen einen Verkauf aus. «Das wäre der schlechteste Zeitpunkt», sagte er an der GV. «Wir sind hier, um das Unternehmen auf den Erfolgspfad zurückzuführen.»
An der GV waren knapp 60 Prozent des Aktienkapitals vertreten. Die meisten hatten dabei schon im Vorfeld abgestimmt. An der GV erschienen 135 Aktionäre, die rund 18 Prozent der abgegebenen Stimmen vertraten.