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US-Autoindustrie bleibt trotz Einigung unter Druck
Aus Echo der Zeit vom 31.10.2023. Bild: REUTERS/Seth Herald
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GM, Ford und Stellantis US-Autokonzerne: Streik beendet – Probleme bleiben

Sechs Wochen lang haben in den USA tausende Fabrikangestellte der Autokonzerne Ford, GM und Stellantis gestreikt. Nun haben sich die Gewerkschaften mit allen drei Unternehmen auf neue Verträge geeinigt.

Für die Konzerne ist es eine teure Einigung – und für die Gewerkschaften könnte der Erfolg von kurzer Dauer sein. Denn die grossen Konzerne verlieren zunehmend den Anschluss an die neue Autowelt.

Die grossen, schweren Autos mit einem Verbrennungsmotor bescheren den Autokonzernen beträchtliche Gewinne. Davon sollen jetzt auch die Fabrikangestellten profitieren, und zwar in Form von massiv höheren Löhnen.

Traditionskonzerne im Hintertreffen

Allerdings neigt sich das Zeitalter des Verbrennungsmotors auch in den USA dem Ende zu. Damit sind die Milliardengewinne ungewiss. Denn das Auto der Zukunft fährt elektrisch und autonom. Doch in beiden Bereichen sind die traditionsreichen Autokonzerne im Hintertreffen.

Streikende Mitglieder der Gewerkschaft «United Auto Workers» (UAW) in Delta Township.
Legende: Streikende Mitglieder der Gewerkschaft «United Auto Workers» (UAW) in Delta Township. (29. September 2023) REUTERS/Rebecca Cook

GM, Ford und Jeep – letztere Marke gehört zum Stellantis-Konzern – stellen inzwischen ebenfalls Elektroautos her. Allerdings verkaufen sich ihre Fahrzeuge nur harzig und sorgen für riesige Verluste. Gleichzeitig sind die Unternehmen noch daran, ihre Fabriken auf die Elektroautos umzurüsten und Batteriefabriken aufzubauen. All das dauert und kostet viel Geld.

In dieser Zeit fährt ihnen die elektrische Konkurrenz weiter davon, allen voran Tesla. Der Elektropionier aus Kalifornien setzt gleich mehrfach Massstäbe: In Bezug auf die Art und Weise, wie Elektroautos produziert und verkauft werden, aber auch in Bezug auf die Leistung der Fahrzeuge.

Und – das schmerzt die gestandenen Konzerne ganz besonders – Tesla führt einen aggressiven Preiskampf und ist trotzdem profitabel. Gleiches gilt im Übrigen auch für den zweiten Neuling im Automarkt: den chinesischen Autokonzern BYD.

Grosse Unterschiede bei autonomen Autos

Gleichzeitig verlieren die gestandenen Autokonzerne auch beim autonomen Auto den Anschluss. Nichts verdeutlicht diese Entwicklung so beispielhaft wie das vorläufige Aus für Cruise, eine Tochtergesellschaft von GM.

Cruise lancierte in Kalifornien jüngst einen Taxidienst mit autonomen Autos. Allerdings musste das Angebot bereits nach wenigen Wochen wieder eingestellt werden – auf Anordnung der Behörden. Zu unausgereift seien die Fahrzeuge, so das Verdikt.

Anders die Konkurrenz Waymo, ein Tochterunternehmen des Google-Konzerns Alphabet. Ihre autonomen Autos haben zum selben Zeitpunkt die Zulassung erhalten wie Cruise, können aber weiterhin ihre Dienste anbieten.

Gut möglich also, dass die Gewerkschaften eine Einigung mit sterbenden Riesen erzielt haben. In diesem Fall hätten die Angestellten kurzfristig zwar gewonnen – langfristig aber verloren.

Echo der Zeit, 31.10.2023, 18:00 Uhr

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