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Hilfe für Credit Suisse Kann die Nationalbank die CS-Vertrauenskrise stoppen?

Die Credit Suisse schafft es also nicht mehr allein, den Sturm zu überstehen. Bis zu 50 Milliarden Franken will sich die angeschlagene Bank bei der Nationalbank leihen, um ihre Liquidität zu stärken. Die Grossbank kündigte kurz nach dem Hilfsangebot der SNB «entschlossene Massnahmen» an. Der jüngste Schritt stimme etwas zuversichtlicher, denn die Bank könne etwas durchatmen, stellt Wirtschaftsredaktor Philippe Erath fest.

Philippe Erath

Wirtschaftsredaktor, Radio SRF

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Philippe Erath ist Wirtschaftsredaktor bei Radio SRF. Zuvor hat er in verschiedenen Positionen bei SRF gearbeitet: als Redaktor bei SRF 2 Kultur, als Programmleitungsmitglied von SRF 3 sowie als Wirtschaftsredaktor.

SRF News: Reicht die Anleihe bei der SNB, um die Sorgen der Kundinnen und Kunden zu beruhigen?

Philippe Erath: Das wird sich weisen. Bisher hat wenig geholfen, die Abwärtsspirale zu stoppen. Weder ein neues Management im letzten Jahr noch der Einstieg der Saudi National Bank. Aber ein bisschen zuversichtlich bin ich nun, wenn die SNB 50 Milliarden Franken leiht. Denn die Nationalbank steht für Vertrauen und Stabilität, als Währungshüterin der wahrscheinlich stabilsten Währung der Welt.

Theoretisch hätte die Credit Suisse noch für zwei Jahre Geld.

Finma und SNB attestieren der CS, dass sie die Anforderungen an Kapital und Liquidität erfüllt. Trotzdem will diese bis zu 50 Milliarden leihen. Wie steht es tatsächlich um die Bank?

In Zahlen steht es faktisch gar nicht so schlecht um die Bank. Allerdings glaubt niemand daran, vor allem die Börse nicht. Auch jene Menschen, die über 120 Milliarden abgezogen haben. Theoretisch hätte die Bank noch für zwei Jahre Geld, auch wenn sie weitere Verluste macht. Aber im Bankengeschäft geht es eben ums Vertrauen. Das war weg und soll nun mithilfe der Nationalbank wiederhergestellt werden.

Man denkt mittlerweile an den Rettungsschirm für die UBS 2008. Ist die Lage vergleichbar?

Eigentlich nur mit Blick auf die Summe. 60 Milliarden waren es damals bei der UBS, dazu sechs Milliarden vom Bund als Wandelanleihen. Allerdings herrschte 2008 eine globale Finanzkrise und Banken taumelten rund um den Globus. Im Moment gibt es keine solche Finanzkrise. Die UBS war in einer ganz anderen Lage mit Ramschpapieren von Hypothekenschulden aus den USA, welche sie der SNB abgeben konnte, damit sie nicht mehr schaden konnten innerhalb der Bank. So etwas hat die Credit Suisse nicht. Die CS ist immer noch solide finanziert und erhält jetzt sogar noch mehr Geld, das die Grossbank abgesichert hat.

Die UBS war in der Finanzkrise 2008 in einer ganz anderen Lage als die Credit Suisse jetzt.

Wie wird es jetzt weitergehen?

Die Frage ist, ob es jetzt noch mehr Massnahmen braucht, um das Vertrauen zurückzugewinnen, etwa mit dem Austausch von CEO und Verwaltungsrat. Das wird sich in den nächsten Tagen weisen. Die Börsen werden zeigen, ob die Kundengelder weiterhin abfliessen oder ob diese Abwärtsspirale gestoppt werden kann.

Das Gespräch führt Salvador Atasoy.

HeuteMorgen, 16.03.2023, 06:00 Uhr ; 

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