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Insolvenz von Signa-Prime Ein weiterer Dominostein im Benko-Imperium fällt

  • Rund einen Monat nach der Dachgesellschaft Signa-Holding stellen nun auch zwei grosse Tochterunternehmen des Konzerns einen Insolvenzantrag.
  • Die «Signa Prime Selection» hat am Handelsgericht in Wien den Antrag auf ein Sanierungsverfahren eingereicht. Das teilt die Immobilien- und Handelsgruppe Signa mit.
  • Die «Signa Development Selection» werde morgen folgen.
  • Welche Auswirkungen die Insolvenz auf das Schweizer Warenhaus Globus haben wird, ist unklar.

Wie Signa mitteilt, haben die Vorstände die Annahme eines Sanierungsplans beantragt. Ziel sei die «geordnete Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs im Rahmen der Eigenverwaltung und die nachhaltige Restrukturierung des Unternehmens».

Die Signa Development Selection AG sei in derselben Situation und werde den Antrag auf Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung am Freitag stellen.

Laut dem Schutzverband Creditreform liegen die Forderungen der rund 300 Gläubiger der Signa Prime bei rund 4.5 Milliarden Euro (4.2 Milliarden Schweizer Franken). Dem stünde ein verwertbares Vermögen von etwa 1.3 Milliarden Euro gegenüber. Signa Prime und Signa Development haben zusammen 105 oft grosse Immobilien oder Entwicklungsprojekte in ihrem Portfolio.

Signa Retail Selection in der Nachlassstundung

In der Signa Prime Selection hat der österreichische Unternehmer René Benko die Signa-Anteile an bekannten Immobilien wie dem Wiener «Goldenen Quartier», dem Kaufhaus Lamarr in der Wiener Mariahilfer Strasse oder dem Berliner KaDeWe gebündelt. Ende November wurde bereits über die Muttergesellschaft Signa Holding ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.

Logo mit der Aufschrift «Ein Projekt von Signa»
Legende: Blick auf die Baustelle der ehemaligen Gänsemarktpassage in Hamburg. (Bild: 29.11.23) KEYSTONE/DPA/Marcus Brandt

Bereits in Nachlassstundung befindet sich die Schweizer Signa-Tochter Signa Retail Selection. Diese hält unter anderem den 50-Prozent-Anteil des Signa-Konzerns an der Schweizer Warenhausgruppe Globus. Die verbleibenden 50 Prozent an Globus liegen bei der thailändischen Central Group.

Weiteres Ungemach für Globus

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Wie die «NZZ» schreibt, ist vom Bankrott der Sigma Prime auch das Schweizerische Warenhaus Globus betroffen. Demnach besitzt Sigma Prime Anteile der Liegenschaften, die an die Globus-Warenhauskette vermietet sind.

Als Grund für die Insolvenzen nennt der Signa-Konzern selbst «externe Faktoren», die sich negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt hätten. «Gemeinsam mit dem zu bestellenden Sanierungsverwalter ist das Ziel, die weiteren Massnahmen zur Fortführung des operativen Geschäftsbetriebs umzusetzen», so die Signa.

Echo der Zeit, 28.12.23, 18 Uhr ; 

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