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Strategie des Bundesrats gefällt nicht allen
Aus HeuteMorgen vom 17.04.2020. Bild: Keystone-SDA
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Ist das logisch? Offene Gartencenter – geschlossene Kleiderläden

Gartencenter und kleinere Blumenläden dürfen bald wieder öffnen, andere Geschäfte noch nicht. Das verstehen nicht alle.

Die Lockerungen der Corona-Massnahmen des Bundesrates sehen vor, dass unter anderem Blumenläden und Gartencenter am 27. April wieder öffnen dürfen, wenn sie die Hygienemassnahmen einhalten können. Frühestens ab dem 11. Mai können dann Bekleidungsunternehmen, Möbelläden und andere Detailhändler ihre Türen wieder öffnen.

«Es zählt jede Woche»

Severin Pflüger vom Verband der Schweizer Filialunternehmen (VSF) versteht das nicht. Man habe in den vergangenen Wochen gesehen, dass Lebensmittelläden keine grossen Ansteckungsherde seien.

«Da kann ich nicht verstehen, wieso das nicht auch für Läden gelten sollte, die nicht Lebensmittel verkaufen», sagt Pflüger. Im Detailhandel zähle jede Woche. Deshalb hätten sich die Ladenbesitzer ein früheres Wiedereröffnungsdatum gewünscht.

Der Verband VSF vertritt viele mittelgrosse Detailhändler. «Der Detailhandel ist eine Branche mit kleinen Margen und hohen Fixkosten wie Miete und Personal. Da geht es auch darum, die Kunden wieder zurückzugewinnen», mahnt Pflüger. «Jede Woche, die wir früher öffnen können ist umso besser.»

Auch wenn viele Kundinnen und Kunden vorsichtshalber wohl in den nächsten Wochen sowieso noch zu Hause bleiben, sollten die Läden zumindest die Wahl haben, ob sie öffnen möchten oder nicht, fordert Pflüger.

«Wieder etwas Optimismus»

Im Gegensatz zu den Detailhändlern zeigen sich die Besitzer von Blumenläden erfreut. Sie hatten befürchtet, dass vorerst nur die grösseren Gartencenter und Gärtnereien öffnen dürfen.

Urs Meier, Geschäftsführer des Floristenverbands, sagt: «Wir sind positiv überrascht und sehr erfreut, dass jetzt quasi wieder für alle die gleichen Marktbedingungen hergestellt werden.» Man freue sich auf die Wiedereröffnung der Geschäfte.

Und beim Verband Jardin Suisse, der Gartencenter und Gärtnereien vertritt, sagt Präsident Olivier Mark: «Diese Entscheidung bringt uns wieder etwas Optimismus, einen Teil der Verluste reduzieren zu können.» Denn die Gärtnereien hätten in den letzten Wochen einen grossen Teil der Pflanzen vernichten müssen. Wie gross die Verluste von Gärtnereien, Blumenläden und Detailhändlern sind, lässt sich heute allerdings noch nicht beziffern.

Es sind also nicht alle zufrieden mit der Strategie des Bundesrates. Dieser will die Läden schrittweise wieder öffnen. Die Detailhändler fordern hingegen eine rasche Öffnung und fürchten weitere Verluste. Wie gross der Schaden tatsächlich ist, lässt sich allerdings erst im Nachhinein beziffern.

«HeuteMorgen» 17.04.2020, 06:00 Uhr

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