Zum Inhalt springen

Header

Audio
Urs Schwaller zur Zukunft der Post
Aus Tagesgespräch vom 07.03.2019. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 2 Sekunden.
Inhalt

Jahresbilanz der Post «Wir müssen beweisen, dass wir mit dem Vertrauen umgehen können»

Post-Verwaltungsratsratspräsident Urs Schwaller über die Aufarbeitung des Postautoskandals und die Zukunft des Konzerns.

Postauto Schweiz hat von Bund, Kantonen und Gemeinden jahrelang zu hohe Subventionen erschlichen. Rein finanziell ist dieser Fall erledigt: Die Post hat der öffentlichen Hand einen Millionenbetrag zurückbezahlt.

Doch damit ist es noch nicht getan, sagt Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller: «Es ist jetzt an uns, den Beweis zu erbringen – gerade auch mit den neuen Bus-Linien, die ausgeschrieben wurden – dass wir mit dem Vertrauen entsprechend umgehen können.»

«Arbeiten die mit den richtigen Zahlen?»

Er habe nie gehört, dass die Kunden das Vertrauen in ihren Briefträger oder ihren Postauto-Chauffeur verloren hätten. Aber er spüre ein Misstrauen dem Konzern gegenüber. «Das hat uns auch in anderen Geschäftsbereichen geschadet.» Wenn die Post etwa Poststellen schliesst, dann tauche die Frage auf, ob die Post denn die Schliessungen auch mit korrekten Zahlen begründe.

Auf die Frage, ob die Post noch Klagen einreichen werde – etwa gegen die frühere Post-Chefin Susanne Ruoff – sagt Schwaller: «Wir haben die ganzen Abklärungen, ob und gegen wen allenfalls Rückforderungen geltend gemacht werden, einem spezialisierten Büro in Auftrag gegeben.»

Rückforderungen werden abgeklärt

Sie müssten vor einer allfälligen Rückforderung die betroffenen Leute auch befragen können, um ihnen die Gelegenheit zu geben, Stellung zu nehmen. «Das können wir zum Teil im Moment noch nicht machen.» Parallel zu den Abklärungen der Post laufen strafrechtliche Untersuchungen beim Fedpol.

Post-Präsident Schwaller möchte die Sache möglichst rasch abschliessen und dann auch den Eigner der Post, sprich den Bund, zum weiteren Vorgehen befragen.

Sorgenkind Postfinance

Während der Postauto-Skandal post-intern schon weitgehend aufgearbeitet ist, bereitet Verwaltungsratspräsidenten Urs Schwaller zunehmend die Postfinance-Tochter Sorgen. Dass die Erträge von Postfinance schrumpfen, sei nicht neu, aber die Post habe dieses Problem 10 Jahre lang vor sich hergeschoben.

Postfinance hat einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil.
Autor: Urs Schwaller Verwaltungsratspräsident Post

Mit Blick auf den Konzerngewinn der Post erklärt Schwaller: «Postfinance war bisher der grösste Beitragslieferant.» Doch bei Postfinance schrumpfen die Gewinne. «Postfinance darf keine Hypotheken oder Kredite vergeben. Das heisst, Postfinance hat einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil.»

Schwaller erhofft sich Hilfe aus Bundesbern: Das Parlament prüft derzeit, ob künftig auch Postfinance – wie alle anderen Banken – Kredite und Hypotheken vergeben darf. Schwaller geht davon aus, dass das Parlament im Wahljahr 2019 wohl noch mit anderen Themen beschäftigt sein wird. «Aber nachher brauchen wir vom Parlament eine klare Antwort.» Dann könne die Post entsprechend ihre künftige Strategie planen.

Video
Die Post schreibt deutlich weniger Gewinn
Aus Tagesschau vom 07.03.2019.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 41 Sekunden.
Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel