Darum geht es: In der Schweiz ist rund jede fünfte Person tätowiert. Die neusten Zahlen zeigen, dass der Markt gesättigt ist. Schweizweit gibt es rund 1000 Tattoo-Studios. Diese Zahl ist seit ein paar Jahren stabil.Das gilt vor allem für die offiziell registrierten Tattoo-Studios.
Regionale Unterschiede: Der Schweizerische Verband der Berufstätowierer stellt fest, dass das Interesse an Tattoos in der Deutschschweiz geringer ist als in der Romandie. Aber noch sei es zu früh, von einem langfristigen Trend zu sprechen, sagt Andreas Gally vom Branchenverband. Es gebe immer Auf und Abs.
Was zeigen die Zahlen der Kantone?
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Insgesamt ist der Schweizer Tattoo-Markt gesättigt. Regional gibt es aber Unterschiede: So gibt es im Kanton Zürich immer weniger Tattoo-Studios, und im Tessin und im Aargau sind die Zahlen stabil.
Offizielle Statistiken gibt es zwar nicht, aber seit 2017 besteht für Tattoo-Studios eine Meldepflicht. Zuständig sind die Kantone. Jedes kantonale Labor führt Buch über die registrierten Tattoo-Studios, diese werden auf Mängel im Bereich der Hygiene kontrolliert, und ob die Tattoo-Farben gesundheitsschädlich sind. Aggregierte Zahlen über alle Kantone hinweg gibt es nicht. Radio SRF hat bei den Kantonen einzeln nachgefragt. Die nicht abschliessende Übersicht, basierend auf den Antworten der kantonalen Labore, zeigt, dass der Tattoo-Markt in der Schweiz gesättigt ist:
Zürich: Momentan sind 315 aktive Tattoo-Studios registriert, 102 inaktive. Die Zahlen der vergangenen Jahre seien nicht mehr abrufbar, aber die Inspektoren stellten einen leichten Rückgang der Tattoo-Studios fest. Einzelne Tattoo-Studios geben auf, mit der Begründung, dass es zu viele Anbieter auf dem Markt gibt. Das sei aber keine statistische Auswertung. Mängel werden nicht statistisch ausgewertet.
Basel-Stadt: 45 aktive Studios registriert. An- und Abmeldungen halten sich die Waage. Hygiene und verwendete Farben: 9 Prozent der Betriebe haben ein geringes gesundheitliches Risiko. Keine Betriebe weisen ein erhebliches oder sogar grosses Risiko auf. Dies lässt auf ein gutes Niveau schliessen.
St. Gallen: 155 aktive Tattoo-Studios. Neueröffnungen und Schliessungen halten sich die Waage. Seit 2018 wurden 268 Inspektionen durchgeführt. Bei einem Viertel der Kontrollen mussten Gebühren verrechnet werden, wegen Beanstandungen.
Aargau: 159 aktive Tattoo-Studios, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (130). Aber jedes Jahr nehmen Neuanmeldungen ab. Mängel: Im einstelligen Prozentbereich. Rund 3-5 der insgesamt 159 Betriebe hätten richtig schlecht abgeschnitten.
Tessin: 124 aktive Studios. Anzahl Neuanmeldungen in den letzten Jahren konstant. Mängel werden nicht statistisch ausgewertet.
Genf: 77 aktive Tattoo-Studios, keine Angaben zur Entwicklung über die Jahre möglich. Seit 2017 wurden 118 Inspektionen durchgeführt. Insgesamt wurden 48 geringfügige Verstösse festgestellt.
Von Hinterzimmern und Bastelräumen: Laut Branchenkennern vom Branchenmagazin tattoo.ch sind die offiziellen Zahlen mit Vorsicht zu geniessen. Für jedes seriöse Tattoo-Studio gebe es in der Schweiz 3 bis 5 unseriöse.Das sind Tätowierer, die im Versteckten tätowieren, zum Beispiel im eigenen Wohnzimmer, in Bastelräumen oder Hotelzimmern. Sie zahlen in der Regel weder Steuern noch Sozialabgaben und können tiefere Preise anbieten als die offiziell registrierten Tätowierer. Es fehlten Kontrollen, ob Hygienevorschriften eingehalten werden und ob die benutzten Tattoo-Farben der Gesundheit schaden.
Legende:
Seriöse Tätowierer achten auf die Hygiene, benutzen keine gefährlichen Farben und melden sich bei den Kantonen an.
Reuters
Keine Ausbildung oder Bewilligung nötig
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In der Schweiz kann jede und jeder tätowieren. Die Ausbildung von Tätowierern ist weder geregelt, noch anerkannt. Laut Andreas Gally vom Schweizerischen Verband der Berufstätowierer sind unsere Nachbarländer da weiter. Insbesondere Frankreich, Italien und Österreich hätten strenge Vorgaben an die Ausbildung der Tätowierer und verlangen Hygienekurse.
Meldepflicht für Tattoo-Studios seit 2017: Laut Philippe Mülhauser vom Verband der Schweizer Berufstätowierer werde von den Kantonen zu wenig gemacht, um Studios aufzuspüren, die sich bewusst oder unbewusst nicht an die seit 2017 geltende Meldepflicht halten. «Die kantonalen Kontrollen werden nicht systematisch durchgeführt, und wir erleben zurzeit eine Zunahme von sogenannten Pseudo-Tattoo-Studios, die inoffiziell eingerichtet werden – oft von Tätowierern ohne Ausbildung», sagt Philippe Mülhauser. Das Problem sei nicht die Gesetzeslage, sondern die Umsetzung auf kantonaler Ebene.
Ein Oberarm-Tattoo kostet mindestens 800 bis 1000 Franken
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Ein Tattoo in der Schweiz, egal wie klein, koste mindestens 150 bis 200 Franken, sagt Andreas Gally vom deutschschweizer Verband der Berufstätowierer. Wer die Aussenseite seines Oberarmes tätowieren lasse, der müsse mindestens 800 bis 1000 Franken bezahlen. Je nachdem wie lange es dauere. In der Regel einen ganzen Arbeitstag. Aber wer sich ein fotorealistisches Bild auf den Arm mache, der brauche doppelt oder dreimal so lange. Das kostet dann schnell einmal 2000 bis 3000 Franken oder mehr. Die Tattoo Farben seien eher günstig. In Rechnung gestellt werde vor allem die Zeit der Tätowiererin, und die künstlerische Tätigkeit.
Angewiesen auf Hinweise: Die Kantone machen nicht zu wenig, verteidigt sich Alda Breitenmoser. Sie ist die Präsidentin des Verbands der Kantonschemiker der Schweiz, also von allen kantonalen Laboren, die für die Kontrollen der Tattoo-Studios zuständig sind. Seit 2017 gilt für alle Tattoo-Studios eine Meldepflicht und die kantonalen Labore kontrollieren, ob Hygienevorschriften eingehalten werden und ob die benutzten Farben gesundheitsschädlich sind. «Es werden auch unregistrierte Tattoo-Studios entdeckt und kontrolliert. Zum Beispiel dann, wenn die kantonalen Inspektoren wegen anderen Kontrollen durch die Gemeinden fahren», sagt Alda Breitenmoser. Wenn Tattoo-Studios die Meldepflicht verletzen, dann führe das automatisch zu einer ersten Beanstandung. Breitenmoser räumt aber ein, dass es schwierig sei, Tätowierer im eigenen Wohnzimmer aufzuspüren. Man brauche Hinweise, zum Beispiel aggressive Werbung auf den sozialen Medien.
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