- Roche ist in Südafrika ins Visier der Wettbewerbskommission des Landes geraten. Der Vorwurf: Roche soll einen zu hohen Preis für das Krebsmedikament Trastuzumab verlangt haben.
- Die Behörde hat gegen den Pharmariesen mit Hauptsitz in Basel ein Verfahren beim Kartellgericht eingeleitet, teilte sie am Dienstag mit.
- Roche selbst distanziert sich von den Anschuldigungen.
Das Brustkrebs-Medikament Trastuzumab sei zwischen Januar 2011 und November 2020 im privaten sowie zwischen November 2015 und Juli 2020 im öffentlichen Gesundheitswesen zu überhöhten Preisen verkauft worden, heisst es.
Dadurch hätten laut Schätzungen mehr als 10'000 Frauen mit Brustkrebs keinen Zugang zum Medikament erhalten. In Südafrika wird Trastuzumab unter dem Markennamen Herceptin verkauft.
Behörden sprechen von Menschenrechtsverletzung
Im Schreiben der südafrikanischen Behörden heisst es: Der überhöhte Preis des Medikamentes stelle eine Verletzung grundlegender Menschenrechte dar, weil Frauen mit Brustkrebs dadurch der Zugang zu lebensrettender Medizin verwehrt bleibe.
Weiter habe Roche damit das Recht auf Gleichheit, das Recht auf Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, das Recht auf Würde und das Recht auf Leben verletzt.
Roche bestreitet Anschuldigungen
Roche weist die Vorwürfe der südafrikanischen Wettbewerbskommission auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP «auf das Schärfste» zurück.
Die Preise für unsere Medikamente sind so gestaltet, dass sie in Südafrika möglichst breit zugänglich sind.
Das Unternehmen bestreitet alle Anschuldigungen. «Die Preise für unsere Medikamente sind so gestaltet, dass sie in Südafrika möglichst breit zugänglich sind», sagte ein Sprecher. Darüber hinaus kommentiere man den Fall nicht.