- Die Schweizer Unternehmen haben im letzten Monat weniger Waren ins Ausland verkauft – im Vergleich zum Vormonat.
- Die Exporte seien gesunken – und zwar um 2.7 Prozent auf etwas mehr als 22 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit mitteilt.
- Weniger exportiert worden sind demnach Chemie- und Pharma-Produkte oder Bijouterie- und Juwelierwaren. Mehr exportiert wurden zum Beispiel Uhren.
Es war erneut die chemisch-pharmazeutische Industrie, die mit einem Exportminus von 6.8 Prozent das Gesamtbild massgeblich prägte. Die Ausfuhren der Schweizer Maschinen- und Elektronikindustrie (-0.3%) zeigen dagegen laut Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) seit Anfang 2024 einen relativ stabilen monatlichen Auslandumsatz.
Die Exporte in die USA zeigten im Juli mit einem Wachstum von 1.1 Prozent wieder eine «normalisierte» Entwicklung. Davor waren sie im Mai um knapp 40 Prozent abgesackt, bevor sie im Juni dann wieder um 27 Prozent stiegen. Donald Trumps «Zollhammer» von 39 Prozent wurde aber erst am 1. August ausgesprochen.
Insgesamt stiegen die Ausfuhren nach Nordamerika um 0.2 Prozent. Jene nach Europa (-4.5%) und Asien (-1.3%) waren hingegen rückläufig. Vor allem nach China sanken die Lieferungen um fast ein Zehntel.
US-Lager mit Uhren gefüllt
Die Ausfuhren von Schweizer Uhren sind im Juli wieder deutlich gestiegen. Kurz vor dem US-Zollhammer wurden dabei besonders viele Uhren in die USA ausgeführt.
Konkret sind die Schweizer Uhrenexporte im Juli im Jahresvergleich um 6.9 Prozent auf einen Exportwert von 2.4 Milliarden Franken gestiegen, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH mitteilte.
Angetrieben wurden die Ausfuhren vor allem durch die USA. Hier stiegen die Exporte um deutliche 45 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ohne die USA hätten sich die Ausfuhren dagegen um 0.9 Prozent verringert.
Dagegen sind die Ausfuhren insbesondere nach Japan (-10.1%) erneut klar gesunken. China (-6.5%) ist nach einer leichten Erholung im Vormonat wieder in den negativen Bereich abgerutscht.
Rückenwind gab es derweil aus den Märkten in Hongkong (+4.6%) und Singapur (+14.8%). Die Ausfuhren nach Grossbritannien blieben in etwa stabil auf dem Vorjahresniveau.
Goldexporte in die USA nehmen im Juli wieder massiv zu
Insgesamt wurden laut der offiziellen Online-Datenbank für die Schweizer Aussenhandelsstatistik des BAZG im Juli 2025 139 Tonnen Gold zu einem Wert von knapp 12 Milliarden Franken aus der Schweiz ausgeführt. Das sind wertmässig 51 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im ersten Halbjahr 2025 waren knapp 480 Tonnen Gold zu einem Wert von knapp 40 Milliarden Franken aus der Schweiz in die USA geliefert worden. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2024 waren es noch lediglich 26 Tonnen gewesen, in der zweiten Jahreshälfte dann bereits 127 Tonnen.
Gerade von Januar bis März 2025 wurden monatlich zwischen 118 und 219 Tonnen Gold in die USA ausgeführt. Diese Werte normalisierten sich in den folgenden Monaten dann aber wieder und waren zum Teil nur noch sehr tief.
Der Grund für die massiven Goldexporte zu Jahresbeginn: Der Machtwechsel zu Donald Trump führte zu einer sehr hohen Goldnachfrage in den USA – und dieses Gold musste meist einen Umweg über die Schweiz machen. Denn in der Schweiz sind mehrere grosse Gold-Raffinerien ansässig, die auch Barren in verschiedene Grössen umschmelzen. Das Land ist im Goldhandel quasi eine Drehscheibe.