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Minus vier Prozent Umsatz Roche: Profiteurin und Opfer der Coronakrise

  • Bei Roche hat die Coronakrise in der ersten Jahreshälfte entgegengesetzte Spuren hinterlassen.
  • Einerseits litt der Pharmakonzern darunter, dass es weniger Arztbesuche gab, andererseits konnten viele Corona-Tests verkauft werden.
  • Insgesamt sank der Umsatz um vier Prozent auf 29.3 Milliarden Franken.
  • Unter dem Strich verblieb ein gegenüber dem Vorjahr fünf Prozent tieferer Gewinn von 8.5 Milliarden Franken.

Ähnlich wie beim Konkurrenten Novartis vor zwei Tagen wurden die Hamsterkäufe des ersten Quartals im zweiten Jahresviertel nahezu komplett umgekehrt. Roche selbst schreibt in der Mitteilung, dass die Umsätze seit Juni wieder steigen.

Besonders stark hat die Covid-19-Pandemie die Umsätze der Pharmasparte beeinflusst, wie der Rückgang um vier Prozent auf 23.2 Milliarden Franken zeigt. In der Hochphase der Coronakrise gingen Patienten seltener zum Arzt und auch die Krankenhäuser reservierten ihre Betten vor allem für Corona-Patienten und Notfälle. Dies habe sich vor allem auf die Umsätze mit Medikamenten wie Ocrevus zur Behandlung von Multipler Sklerose, Hemlibra für Bluter oder auch das Augenmittel Lucentis ausgewirkt.

Coronatests verhinderten noch mehr Rückgang

Etwas anders sieht dagegen die Situation in der Diagnostics-Sparte aus, wenn auch hier die Umsätze mit 6.1 Milliarden Franken um drei Prozent unter dem Vorjahreswert lagen.

Roche hatte im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus quasi im Schnellverfahren die Cobas Sars-CoV-2 PCR Tests entwickelt. Sie konnten Covid-19-bedingte Umsatzrückgänge in der Routinediagnostik teilweise ausgleichen. Die Routinediagnostik sackte vor allem im zweiten Quartal deutlich ab, da viele Patienten regelmässige Gesundheitschecks verschoben hatten.

Abgesehen von den Umsatzeinbussen sei es sonst aber zu keinen nennenswerten Unterbrechungen in den Lieferketten gekommen, wie Roche weiter mitteilte. Und auch bei den geplanten Einführungen von Medikamenten oder den Einreichungen von Zulassungsanträgen und den Starts von Zulassungsstudien liege man weiterhin im Plan.

Steigender Umsatz erwartet

Inzwischen beobachte das Basler Unternehmen aber eine deutliche Erholung, wie es in einer Mitteilung heisst. Entsprechend bestätigte der Konzern den Ausblick. Im gesamten Jahr soll der Umsatz wie angepeilt um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen und der bereinigte Gewinn soll etwa im gleichen Ausmass zulegen.

SRF 4 News, 23.7.2020, 8 Uhr ; 

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